Nachhaltige Retrospektiven – Agile Monday Schwäbisch Hall

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Am gestrigen Montag fand der 3. Agile Monday Schwäbisch Hall im Brauersaal des Gasthof Goldener Adler statt. Thema diesmal: Nachhaltige Retrospektiven, vorgestellt von Daniel Hommel.

Die Sprint Retrospektive steht am Ende eines Sprints. Hierbei überprüft das Team seine bisherige Arbeitsweise, um sie in Zukunft effizienter und effektiver zu machen. (…) Das Team soll seine Arbeitsweise offen und ehrlich überprüfen können. Dazu müssen Kritik und unangenehme Wahrheiten offen geäußert werden können. Das schließt auch Gefühle und Empfindungen ein.

Zwar ist dies die Definition nach Scrum, allerdings ist das »Lessons Learned«-Konzept im Grunde nichts anderes. Entscheidender Unterschied: innerhalb von Scrum findet dieses Meeting in regelmäßigen Abständen am Ende jedes Sprints –  statt nur lediglich am Projektende – statt.

Ziel jeder Lessons Learned / Retrospektive ist letztlich aber immer sich auf mindestens eine Verbesserung zu einigen, die in Zukunft vom Team umgesetzt wird. Gleichzeitig gibt es zwei Regeln, die auf jeden Fall eingehalten werden sollten:

  • Prime Directive: »Regardless of what we discover, we understand and truly believe that everyone did the best job they could, given what they knew at the time, their skills and abilities, the resources available, and the situation at hand.«
    Sprich: Der zu ermittelnde Fehler ist ein Fehler im System, nicht der Fehler einer einzelnen Person. Den Schwarzen Peter zuzuschieben ist also unbedingt zu vermeiden.
  • Las Vegas Regel: »What happens in Vegas, stays in Vegas.«
    Was das Team innerhalb seiner Retrospektiven bespricht, sollte auch innerhalb des Teams bleiben und nicht an Kunden, Stakeholder und andere weiter getragen werden.

Für den Ablauf einer Retrospektive gibt es keine verbindlichen Vorgaben, jedoch haben sich fünf Punkte als hilfreich heraus kristallisiert:

  • Opening / Setting the stage
    Wiki: »Zuerst werden die Voraussetzungen für eine offene Atmosphäre geschaffen. Die Teilnehmer sollen sich wohl dabei fühlen, offene Punkte zu diskutieren. Dabei gilt die Annahme, dass jeder die bestmögliche Arbeit geleistet hat, die er oder sie leisten konnte, und zwar unabhängig davon, welche offenen Punkte identifiziert werden.«
  • Sammeln
    Wiki: »Zweitens werden Informationen gesammelt. Dies geschieht oft, indem man zurückblickt und identifiziert, was gut gelaufen ist und was nicht.«
  • Sortieren, Auswahl treffen, Ursachenanalyse
    Wiki: »Im dritten Schritt werden Erkenntnisse entwickelt. In dieser Phase identifizieren Teams normalerweise, warum Dinge geschehen sind, damit nicht nur Symptome kuriert, sondern die tatsächlichen Ursachen identifiziert werden.«
  • Entscheidungsprozess
    Wiki: »Viertens entscheidet man, was zu tun ist. Das umfasst Vereinbarungen über sinnvolle und realistische Schritte, die im nächsten Sprint umgesetzt werden sollen.«
  • Closing
    Wiki: »Zu guter Letzt wird die Retrospektive abgeschlossen.«

Für alle Retros gilt:

Man muss die Welt nicht an einem Tag retten.

Nimmt man sich zu viele Dinge vor, die man ändern möchte, übernimmt man sich in der Regel. Wie es schon im ersten Ziel heißt: eine Veränderung kann (je nach Sprint-Länge) bereits ausreichen.

Schön – und jetzt?

Ist man einmal soweit, dass man die typischen Dysfunktionen herausgearbeitet hat, stellt sich nun die Frage welche dieser Dysfunktionen man angeht und wie man das tut.

Hierfür gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Zunächst sollte man sich aber über seinen Einflussbereich im Klaren sein.

  • Welche Lösungen kann man direkt beeinflussen?
  • Welche nur indirekt?
  • Auf welche hat man keinen Einfluss?

Für diese drei Einflussbereiche gibt es drei einfache Reaktionen:

  • Direkt —> machen!
  • Indirekt —> beeinflussen!
  • Kein Einfluss —> abhaken!

Um letztlich noch herauszuarbeiten, welche der Dysfunktionen überhaupt angegangen werden sollen, gibt es unterschiedliche Ansätze. Denkbar sind hier:

  • Low Hanging Fruits
    Einfach zu erledigende Aufgaben, die zuerst erledigt werden sollen.
  • Cost of Ignorance / Cost of Delay
    Welchen Nachteil hat das Team, wenn es das Problem nicht angeht?
  • MoSCoW-Priorisierung
    M – MUST (unbedingt erforderlich)
    S – SHOULD (sollte umgesetzt werden, wenn alle MUST-Anforderungen trotzdem erfüllt werden können)
    C – COULD (kann umgesetzt werden, wenn die Erfüllung von höherwertigen Anforderungen nicht beeinträchtigt wird)
    W – WON’T (wird diesmal nicht umgesetzt, aber für die Zukunft vorgemerkt)

Als zusätzlichen Anreiz hat Daniel außerdem das Prinzip »Solution Focus« vorgestellt. Dieses Konzept kommt aus der Gesprächstherapie und versucht Lösungen für ein bestimmtes Ziel zu ermitteln – nicht für eventuell existierende Probleme. In vier Schritten soll so der Weg zum Ziel ermittelt werden:

  1. Preferred Future: Wie stellt man sich das Idealbild der Zukunft vor?
  2. Skalenfrage (Auf einer Skala von X bis Y): Wie viel des Weges ist man eigentlich schon gegangen?
  3. Was ist schon da?
  4. Was kommt als nächstes?

Buchempfehlung hierzu: Agile Teams lösungsfokussiert coachen von Veronika Kotrba & Ralph Miarka

TL;DR

Der dritte Stammtisch »Agile Monday« war diesmal stärker auf die Teilnahme der Anwesenden ausgelegt. Jeder sollte sich zum Prinzip »Retrospektive« seine eigenen Gedanken machen und konnte im weiteren Verlauf seine bereits gemachten Erfahrungen mit den anderen austauschen und Lösungsansätze diskutieren.

Wer in der Nähe und im Bereich des »Agilen« unterwegs ist bzw. Interesse daran hat, sollte einfach selbst mal vorbei schauen. Der nächste findet am 5. September statt. Infos gibt es in der Xing-Gruppe »Agile Monday Schwäbisch Hall«.

Apple und die Zeitumstellung

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Die Website iphone-ticker.de weist darauf hin, dass iOS auch in diesem Jahr wieder Probleme mit der Zeitumstellung hat.

So verschluckt sich das iPhone in diesem Jahr an der automatischen Auswahl der richtigen Zeitzone. Nutzer die sich auf die vorgeblich autonome Auswahl der richtigen Zeitzone verlassen haben, wurden heute nicht um 6 Uhr sondern erst um 7 Uhr geweckt.

In den Kommentaren schreiben diverse Leser, sie hätten kein Problem mit ihrem Gerät. Es sollten aber sicherheitshalber alle eingestellten Wecker gelöscht und neu angelegt werden. Wer testen möchte, ob seine Wecker auch betroffen sind, kann diese kurzerhand umstellen und testen, ob sie tatsächlich pünktlich wecken.

Plastiktüte? 20 Cent!

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Michael Kläsgen schreibt für die Süddeutsche Zeitung:

Maximal 40 Plastiktüten pro Kopf: Um dieses Ziel zu erreichen, sollen sie künftig mindestens 20 Cent kosten. (…) Plastiktüten sind in die Kritik geraten, weil sich die Tüten nicht zersetzen und Tiere, die Teile davon fressen, sterben. Schädlich ist vor allem der Kunststoff Polyethylen. Umweltschutzverbände halten die Kostenpflicht für Plastiktüten etwa in Höhe von 20 bis 30 Cent pro Stück generell für ein geeignetes Mittel, den Verbrauch zu verringern.

Warum nur 20 Cent?

AdBlocker-Blocker

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Friedhelm Greis schreibt für Golem.de:

Der Adblocker-Krieg im deutschen Internet droht sich auszuweiten. Wie das Fachmagazin Horizont berichtet, wollen mehrere deutsche Verlage ähnlich wie Bild.de den Nutzern von Adblockern den Zugang zu ihren Inhalten verwehren.

Diese Reaktion der Verlage ist letztlich nur konsequent. Allerdings sollten sie in meinen Augen dennoch über neue Wege der Monetarisierung nachdenken. Im Zuge des mehr-Klicks-heißt-mehr-Geld haben leider diverse Portale immens an Qualität verloren.

Wo wir hingehen, brauchen wir keine Straßen.

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Herzlich willkommen Doc, Marty und Jennifer. Der Tag ist also tatsächlich gekommen. Wir fliegen in Autos durch die Gegend, die Kids düsen auf Hoverboards durch die Fußgängerzonen und unsere Schuhe binden sich von selbst. Oder?

Bereits im Jahr 2011 haben Jason Snell, Dan Moren, Serenity Caldwell, Lex Friedman und Dan Frakes in »Folge 41 von The Incomparables« ausführlich die Zurück-in-Zukunft-Reihe besprochen.
Vier Jahre später besprechen Jason und Myke Hurley noch einmal in der gestrigen Folge von »Upgrade« den zweiten Teil und vergleichen das Heute von damals mit dem Heute von … heute.

Wer »Zurück in die Zukunft II« schon zu lange nicht mehr gesehen hat, kann bei Netflix, iTunes oder seinem bevorzugtem Portal seine Erinnerung auffrischen.

Bild: Universal Pictures

»Let’s make mistakes« ist zurück

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Nach fast einem halben Jahr Pause und dem Rückzug von Jessie Char ist Mike Monteiros Podcast »Let’s make mistakes« zurück – bereits in der zweiten Folge und mit den beiden neuen gemeinsamen Gastgebern Liam Campbell und Steph Monette.

This week we talk about job hunting! Learn why no one reads your CV, why design tests are useless, and how your boss knows you’re interviewing for a new gig. Featuring our special guest Andy Davies: an employed person.

Das Ganze gibt es unter der neuen Adresse www.mistakes.show oder irgendwo in der Lieblingspodcast-App.

Von wegen out: Podcasts und Instagram – die 40. Social Media Night

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Bernd Geropp empfiehlt Podcasts statt Kaltakquise, Moritz Haarmann berichtet über die neue App S-Vibe und Oliver Wendt von Facebook empfiehlt Instagram fürs Business. Ein Rückblick auf die 40. Social Media Night des Social Media Clubs Stuttgart am 3. Dezember 2014.

Nie mehr Kaltakquise

Seit fünf Jahren ist Bernd Geropp als Businessconsultant selbstständig. Am Anfang einer jeden Selbstständigkeit steht das Problem der Kundengewinnung – auch in diesem Beruf nicht einfach, denn laut Geropp gibt es Berater und Coaches wie Sand am Meer. Kaltakquise kann nicht jeder und will auch nicht jeder machen. Content Marketing ist ganz nett, aber die Masse der Angebote ist groß: auf Youtube weden pro Minute ca. 72 Stunden Material hochgeladen, weltweit gibt es rund 400 Millonen aktive Blogs und auch im Bereich Self-Publishing gibt es an die 100.000 Neuerscheinungen im Jahr allein in Deutschland. Dem gegenüber stehen allerdings »nur« 250.000 Podcasts.

Bernd Geropp hat sich daher dieses Medium für seine wöchentlichen Veröffentlichungen ausgesucht. Podcasts sind einfach zu produzieren und es gibt wenig Wettbewerb. Schon nach dem fünften Monat hatte er 30.000 Downloads pro Monat. Er berichtet über spezielle Themen oder nimmt ab und zu auch Interview-Partner ins Gespräch. Seine ca. 20-minütigen Podcasts scriptet er vorab, weil es für ihn so einfacher ist – allerdings so, wie er auch normalerweise mit einem Gegenüber sprechen würde.

Durch die Podcasts hat Geropp bei seinen Hörern einen Expertenstatus erreicht. Falls sie jemals ein Problem haben, dass der Hilfe eines Coaches bedarf, so wird ihnen sofort Bernd Geropp als einzige Lösung einfallen.

Diese fünf Punkte sieht Geropp als Erfolgsfaktoren für Podcasts:

  • Ein Nischenthema bedienen
  • Alles, nur nicht langweilig
  • Regelmäßigkeit
  • Authentisch und persönlich
  • Interviews einschieben

s-vibe – News zum Wischen

Für und mit der Stuttgarter Zeitung hat Moritz Haarmann eine neue simple News-App entwickelt: s-vibe. In der übersichtlichen App werden die regionalen News per RSS-Feed angezeigt. Der Nutzer kann sie durch Wischen nach links lesen und nach rechts ausblenden. Das ist quasi schon alles – die App lernt allerdings auch mit: welche Artikel findet der Nutzer interessant, welche eher nicht. Durch die Einfachheit hat die App sehr schnelle Ladezeiten und eignet sich hervorragend, um auf dem Weg zur Arbeit die Neuigkeiten aus der Stadt zu erfahren. Das das Konzept funktioniert, hat sich gerade auch gezeigt: s-vibe wurde mit dem  European Newspaper Award in der Kategorie iPad / Tablet ausgezeichnet.

Instagram for Business

2010 wurde Instagram mit dem Ziel, schöne Fotos schnell teilen zu können, gegründet. Capture and share world’s moments ist der Leitsatz. Drei wichtige Punkte formen das Produkt Instagram: Community first, simplicity matters und inspire creativity – und daraus resulitert auch der große Erfolg. Damit kommt Instagram nämlich auf durschnittlich 6 Stunden Nutzungsdauer pro User im Monat – und wird hier nur geschlagen von Facebook mit 18,5 Stunden pro Monat.

Nun gibt es Instagram Ads bisher nur in USA und UK, doch Wendt rät allen Unternehmen, die ein visuelles Produkt verkaufen, trotzdem unbedingt auch Instagram als Marketing-Plattform zu nutzen. Für Mercedes Benz zum Beipiel ist Instagram mittlerweile der wichtigste Social Media Kanal mit rund 1,3 Mio. Fans.

40 und kein bisschen müde …

Am 4. Februar 2015 geht es weiter: mit der Mercedes Benz Social Media Night an altbekanntem Ort.