QR-Code – aber richtig

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QR Codes

In einer Februar-Ausgabe der Harald Schmidt Show haben der Entertainer und der Bandleader der Show-Kapelle Helmut Zerlett einen kleinen Gag eingebaut. Zerlett setzte eine Maske in Form eines QR-Codes auf. Folgte man diesem QR-Code erhielt man folgendes Ergebnis: »Diese Seite verwendet Flash, bitte laden Sie es sich unter www.adobe.de herunter.«

Nun kann man zurecht die Frage stellen, wie viele der Schmidt-Schauer tatsächlich ihren Fernseher abfotografieren, um die Webseite von Helmut Zerlett zu besuchen. Doch dieser Effekt zeigt ein weit verbreitetes Problem auf. Viele Firmen möchten den Print-to-web-Effekt – sprich dem Nutzer eines gedruckten Erzeugnisses weiterführendes Material im Internet an die Hand zu geben – für sich nutzen. Oftmals fehlt es jedoch an einer sinnvollen Umsetzung.

Irgendwas mit QR

Nicht selten hat man das Gefühl, dass in der Entwicklungsphase irgendwann einmal der Satz »Lasst uns doch was mit QR-Codes machen!«, fiel. Was nun aber der Nutzen dieses Codes für den (potenziellen) Kunden sein soll, wird dabei in zu vielen Fällen nicht besprochen. So stehen in Anzeigen, gern direkt neben der ausgeschriebenen URL, QR-Codes, die lediglich auf die Startseite des Unternehmens verweisen. Gern wird man auch auf Weiterleitungsodysseen geschickt, die dem Marketing den Erfolg des genutzten Codes verraten sollen. Doch entsteht hierbei für den Kunden kein Mehrwert.

Was kommt nach dem Foto?

Schlimmer aber ist es, wie im Fall Zerletts, wenn man auf der Seite, auf die verwiesen wird, keinerlei Inhalte nutzen kann. Sei es durch ein fehlendes Plug-In oder durch Angebote, die nie für eine mobile Nutzung optimiert wurden. Die Wahrscheinlichkeit nämlich, dass eine Print-Anzeige oder ein Plakat mit einem Laptop abfotografiert wird, ist ziemlich gering. Die genutzten Geräte werden also in erster Linie Smartphones oder Tablets sein. Welchen Weg der »Mobilmachung« man wählt, Responsive Design oder gesonderte Mobilseite, hängt ganz vom Ziel der Seite ab. So bietet beispielsweise die Deutsche Bahn dem Nutzer eines mobilen Geräts den Inhalt anders aufbereitet an als einem Desktop-Nutzer. Der Grund ist klar: Die mobile Nutzung dient in erster Linie der Überprüfung von Fahrplänen bzw. Verspätungen, während die Nutzung am PC zusätzlich über sämtliche Angebote, Dienstleistungen und Fakten rund um das Unternehmen informiert.

Wichtig ist hier die direkte Verfügbarkeit der Daten ohne lange Klick-Folgen sowie schnelle Ladezeiten. Denn so schön die Kampagnenmotive der Deutschen Bahn auch sind: wer schnell überprüfen muss, ob er seinen Anschlusszug erreicht, hat schlicht keinen Nerv dafür.

Planung ist das A und O

Wer also einen QR-Code nutzen will, der muss sich folgende Fragen stellen:

  • Was will ich mit meinem Code erreichen?
  • Welchen Nutzen hat mein Publikum vom Einsatz des QR-Codes?
  • Welche Inhalte sind für die mobile Nutzung entscheidend?
  • Erfüllt das verlinkte Angebot die technischen Voraussetzungen der genutzten Endgeräte?
  • Erfüllt mein QR-Code die technischen Voraussetzungen?

Alle Infos rund um QR-Codes gibt es bei Wikipedia nachzulesen.

Fazit

Viel zu oft kommen immer noch unbrauchbare QR-Codes zum Einsatz: QR-Codes, die technisch fehlerhaft sind, die keinerlei Mehrwert bieten oder auf Angebote führen, die mit den zum Einsatz kommenden Endgeräten nicht kompatibel sind. Bevor also ein solcher Code zum Einsatz kommt heißt es planen, hinterfragen und testen, testen, testen.

Der Autor

Unterstützt seit über 10 Jahren SaaS-Teams dabei fachliche und zwischenmenschliche Herausforderungen lösungsorientiert zu bewältigen.

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