Von Social Engaged Shopping, dem Klick-Hit Rollin‘ Safari und einem super-vernetzten Klassik-Festival

Kommentare 1
Blog
SMCST 24

Warum Social Commerce heute eher Social Engaged Shopping ist, wie die Trailer des 20. Internationalen Trickfilm Festivals Stuttgart zum weltweiten Klick- und Share-Hit auf Youtube und Facebook wurden und wie ein kleines Team ein innovatives Klassik-Festival online plant und bewirbt. Die 24. Social Media Night Stuttgart im Rückblick.

Gib deinen Kunden einen Share-Button und sie werden zu glaubwürdigen Verkäufern deiner Produkte

Stephan Sigloch von Netformic nimmt uns zu Beginn mit in die spannende Welt des Social Commerce – thematisch anknüpfend an die Themen Social Media Monitoring und Analytics der letzten beiden Veranstaltungen und daher die passende Vervollständigung zum Thema »Wie verkaufe ich durch Social Media?«

»Wer hat schon einmal direkt auf Facebook etwas gekauft?«, »Wer hat schon einmal in einem in Facebook integrierten Shop etwas gekauft?« – bei diesen Fragen von Sigloch heben nur vereinzelte Zuhörer ihre Hand. Vor ein paar Jahren dachte man, das wird ganz groß kommen – Social Commerce – direkt auf Facebook einkaufen. Mittlerweile spricht Sigloch lieber von einem Social Engaged Shopping Process. Die Käufer lesen und verfassen Produktbewertungen, sie suchen im Internet nach Produkttests, sie fragen ihre Bekannten und Freunde auf Facebook und lassen sich auch dort gerne von deren Empfehlungen bei der Kaufentscheidung beeinflussen. Stichwort ist auch hier wieder der Zero Moment of Truth – übrigens unübersehbar eine Google-Seite.

Social Media ist so auch eher der Traffic-Lieferant für den Online-Shop. Der After-Sale findet nicht mehr nur durch Newsletter statt, Bestandskunden werden über Social Media auf neue Produkte und Angebote aufmerksam gemacht. Auf Facebook bewirbt man nicht direkt spezielle Produkte, man bietet den (potentiellen) Kunden einen Mehrwert. Links zum eigenen Blog zum Beispiel oder Customer Posts mit Erfahrungsberichten. Gleichzeitig bietet man im Online-Shop die Möglichkeit der sozialen Interaktion mittels Buttons zum Liken, Sharen, Twittern und Pinnen. Übrigens eine tolle Idee von Sigloch: man sollte den Besuchern der Webseite nur die Buttons von Netzwerken anzeigen, die sie nutzen und in denen sie aktuell auch eingeloggt sind – so wird leichter und öfter geteilt.

Ein paar Fakten für SEO folgen natürlich auch: Man sollte wie eben erwähnt eine erhöhte Aktivität mittels Social Navigation im Shop erlauben, denn die von Google gemessene Absprungrate wird durch Social Engagement beeinflusst. Bei Produktrezensionen ist das neue Zauberwort Keyword-Diversity – nicht mehr Density (Hint: hier mal WDF*IDF googlen). Microformate bei Social Signals (übrigens auch eine Google-Suche wert) gilt es für die Anzeige in Google-Suchergebnissen zu bedenken.

Social Engaged Shopping mit Facebook funktioniert, wenn Paid Social Media wie Facebook Offers, Action Widgets, Apps (Gewinnspiele, Couponing), Ads und Sponsored Stories mit Social Interaction wie geteilten Bilder und Videos, Sharing-Buttons, Service- und Feedback-Postings und (incentivierten) Customer Reviews kombiniert werden. Wenn Kundenmeinungen und -feedback das durch die Seite transportierte Image und die Werbung bestätigen, ergibt das ein stimmiges Gesamtbild für potentielle neue Kunden.

What if Wild Animals ate Fast Food?

2013 findet das 20. Internationale Trickfilm Festival Stuttgart statt. Die verschiedenen Online-Kanäle werden hier auf die unterschiedlichste Art genutzt. Schon im Jahr 2000 gab es den ersten Wettbewerb, für den man nur online einreichen und abstimmen konnte. 2012 gab es einen Trailer mit animierten Tattoos. Die Motive aus diesem Film wurden in Zusammenarbeit mit Panini als Tattoos unters filmschauende Volk am Schloßplatz gebracht, das sich mit den Tattoos ablichtete und diese auf der Facebook-Fanpage des ITFS postete. Eine gelungene Aktion!

Und der Trailer vom diesjährigen Festival? Ist jedem sicher schon im Netz begegnet – mir auch – leider ohne dass ich wusste, wo die netten Animationsfilmchen mit den dicken Tieren herkamen oder was sie bezwecken sollen. Unter dem offiziellen Namen »Rollin‘ Safari« auf Youtube insgesamt mehr als 1.000.000 mal angeklickt – unter dem inoffiziellen Titel »What if Wild Animals ate Fast Food?« 4 Mio. mal geteilt.

Die Pressestelle hat Anfragen vom japanischen Fernsehen und das US-Gesundheits-TV möchte die Filme zu Aufklärungszwecken nutzen – ein grandioser Erfolg. Mittlerweile sind die Filme, übrigens wieder einmal an der Filmakademie Baden-Württemberg entstanden, für mehrere bekannte Awards nominiert.

Ein Klassik-Festival ohne klassische Umsetzung

Das einzig klassische am Podium Festival in Esslingen ist wohl die Musik. Alles andere ist modern, experimentell und mutig. Weder Steven Walter (Cellist und Veranstalter) noch seine Mitstreiter leben in Esslingen. Sie planen das Festival mithilfe von Teamlab, Dropbox, Teamviewer und Skype. Werbung, Sponsoren- und Musikersuche laufen über Youtube, Twitter, Facebook und Blogs. Was aus einer finanziellen Not online entstanden ist, hat sich als der richtige Weg für die Vermarktung erwiesen. Auch sehr experimentell: die Konzerte. Mal wird im Dunkeln musiziert, mal sitzt das Publikum auf Sitzbällen. Aktuell versucht man mittels Crowdfunding auf Startnext die finanziellen Mittel für das Projekt Strawinsky:animated zu generieren. Die Unterstützung lohnt sich sicher!

Die nächste Social Media Night findet übrigens am 8. Mai statt. Tickets für Schnellbucher gibt es wie immer über die XING-Gruppe des Social Media Club Stuttgart.

Der Autor

Selbständige Kommunikationsdesignerin, offline wie online zuhause und immer neugierig auf technische Spielereien und aktuelle Entwicklungen im Social Web.

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert