Social Media Night Stuttgart

Schreibe einen Kommentar
Blog

Social Media und Networking in beeindruckender Umgebung: Von Landesmarketing 2.0, Live-Shitstorms, fallenden Flaschen und dem #SMCST-Baby

Die Social Media Night in Stuttgart findet einmal im Monat statt und das mittlerweile schon seit Anfang 2011. Veranstaltungsort ist das Mercedes-Benz Museum. Organisiert wird das ganze vom Chapter Stuttgart des internationalen Social Media Clubs.

Seit April bin ich auch regelmäßig dabei und lausche gespannt den Vorträgen zu unterschiedlichsten Social-Media-Themen. Gebucht wird das 7-Euro-Eintrittsticket in die sozial vernetzte Welt über Xing, die Teilnahme bestätigt man auch gerne noch auf der Facebook-Seite. Inklusive sind (meistens) ein Sitzplatz, ein alkoholfreies Getränk, die obligatorische Butterbrezel und natürlich zwei interessante Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen sowie viel Networking davor und danach.

„Da schreit ein Kind, gebt ihm mal eine Brezel …“

Networking auf der Social Media Night

Networking auf der Social Media Night

Ob Social Media für Museen – ja, der Neandertaler twittert auch – mit Sebastian Hartmann, fortgeschrittene Facebook-Nutzung für regionale Trachtenmodengeschäfte, Social-Media-Vernetzung des Flughafens Stuttgart, Crowdfunding für einen Film über Crowdfunding, die Zehn Gebote für Blogger mit Robert Basic oder integriertes Informationsmanagement von Bastian Karweg, Echobot – das Themenangebot ist vielschichtig. Ebenso auch das Publikum: Agenturen schicken gleich mehrere Mitarbeiter, die live von der SMN twittern, Firmen ihre Marketingleiter; Selbständige im Bereich Social-Media-Marketing sind ebenso anwesend wie Juristen die im Arbeitsrecht tätig sind. Und auch der Nachwuchs ist mit dabei: früh übt sich, wer im Social Web groß werden will.

Neben einer Leinwand für die Präsentation des Vortragenden darf auch die berühmt-berüchtigte Twitterwall auf keiner Social Media Night fehlen. Alle Tweets mit dem Hashtag #smcst werden hier gesammelt. Meist sind es die Kernsätze der Vorträge, die so ins WWW gestreut werden, aufgelockert durch heitere Themen, die neben den Vorträgen so stattfinden. So stellt sich zum Beispiel vor jeder Social Media Night erneut die Frage, wer die erste der leeren Flaschen, die unter den Stühlen abgestellt werden, umwirft.

Auch vor Shitstorms ist die Twitterwall nicht sicher. Nicht immer ganz angenehm also für den Vortragenden, der mit dem Rücken zur (Twitter)wand steht – die Zuschauer geben hier Feedback ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Doch diese Herausforderung meistern die meisten ganz gut – auch harte Kritik wird in den Vortrag eingebunden. Hier braucht keiner Angst vor einem Shitstorm haben.

Vortrag Schüle

Andreas Schüle bei der 20. Social Media Night

Landesmarketing 2.0 – wer hat’s erfunden?

Natürlich wir Baden-Württemberger – wir können alles außer Hochdeutsch! Bei der 20. Social Media Night am 5. Dezember hat Andreas Schüle, Leiter des Referats Landesmarketing im Staatsministerium Baden-Württemberg mit seinem Vortrag „Landesmarketing 2.0 – Die Werbe- und Sympathiekampagne des Landes Baden-Württemberg erfindet sich neu“ eindrucksvoll gezeigt, dass Stuttgart eine Social-Media-Metropole ist.

Baden-Württemberg war das erste Bundesland mit einer Werbekampagne. Über 50 Prozent der Deutschen kennen den Slogan und wissen auch von wem er ist. Nachdem viele Bundesländer es Baden-Württemberg gleich getan haben und Werbekampagnen gestartet haben geht das Ländle nun einen Schritt weiter: Stichwort Landesmarketing 2.0 – die Kampagne wurde modernisiert, der freche selbstironische Unterton bleibt erhalten.

Was benötigt man heute um eine junge Zielgruppe zu erreichen? „Eine coole Website“, so Schüle – eine Webseite, die Umzugswillige nach Baden-Württemberg lockt, ihnen zeigt, wo sie ihren nächsten Job finden, welche Wohnungen in der Nähe frei sind, welcher Kinderhort und welche Schule die Kinder besuchen können, ob Freunde in der Nähe wohnen und was man am Wochenende dort unternehmen kann.

Klingt nach einer pflegeintensiven Webseite? Nicht bei den schlauen Schwaben: BW-jetzt.de saugt sich die aktuellen Informationen einfach aus dem Netz. Die Liste der Quellen ist enorm: Daten von Google-Maps über das Telefonbuch, Monster, Qype, Immoscout, Facebook, Twitter, tapeTV, und viele mehr sind auf BW-jetzt.de eingebunden. Auch auf Datenbanken von Schulen und Hochschulen, des Statistischen Landesamtes, der Tourismusverbände und des Umweltministeriums greift die Webseite zurück.

bw-jetzt.de

Geballte Social-Media-Power auf bw-jetzt.de

bw-jetzt auf tape.tv

Künstler aus BW auf tape.tv

Die Webseite besteht aus einzelnen Themenkacheln, die zu den unterschiedlichsten Bereichen verlinken. So gibt es zum Beispiel einen Bereich über die Bäder in BW, über den man gleich die interaktive Landkarte erreichen kann; eine Seite für „Pils-Sammler“ auf der man in einem Video sehen kann, wie man das Rothaus-Fass-Banjo spielt und auch einen Glücksgenerator gibt es. Die Kacheln greifen also die unterschiedlichsten unterhaltsamen und informativen Themen auf – hier findet der User eben auch „alles von dem er noch nicht wusste dass es ihn überhaupt interessiert.“ Die aktuellen Tweets und Facebook-Posts von BW-jetzt sind direkt eingebunden und die eigene Playlist auf tape.tv mit Künstlern aus Baden-Württemberg ist ebenso verlinkt.

Die Webseite ist modern – so ist es gewollt. „Weg vom schaffe, schaffe, Kehrwoche und spiessig sein“. Beworben wird die Seite klassisch durch Anzeigen (Flickr-Stream), Plakate und Spots. Twitter, Facebook und Youtube dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Man verknüpft bewusst klassische Werbung mit Social Media.

Einen eigenen Youtube-Kanal hat BW-jetzt natürlich auch. Hier kann man auch über den aktuellen Kinospot zur Zufriedenheitsgarantie schmunzeln. Bislang musste übrigens kein einziger Umzug bezahlt werden, dafür hat der Spot großes Aufsehen erregt: sogar die FAZ berichtete darüber.

„Ja, wir meinen es ernst“ sagt Schüle und wir glauben es ihm: bei einem Bloggertreffen in der Villa Reitzenstein wurde die Kampagne 26 Bloggern vorgestellt, die die Neuigkeiten nun in die große weite WWWelt tragen. Dort gab es übrigens auch eine Twitterwall – die erste im Staatsministerium und sicher nicht die letzte.

Das Social Web steht nicht still

internet

Nachlesen kann man die Social Media Night natürlich auch. Die Stuttgarter Zeitung dokumentiert die Veranstaltung mit Storify.
Am 9. Januar geht es im Mercedes-Benz Museum weiter unter anderm mit diesem spannend klingenden Vortragsthema „Der WIRRklichkeitsRAUM oder: Warum Top-Manager ihr Social Media Know-How von ihren 14-jährigen Töchtern beziehen“ und natürlich mit mir – das Ticket ist schon gebucht!

Der Autor

Selbständige Kommunikationsdesignerin, offline wie online zuhause und immer neugierig auf technische Spielereien und aktuelle Entwicklungen im Social Web.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert