Facebook und die große Erleuchtung: alles eben nicht meins

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Der Planet »Silit-036-FP«

Am Montagabend ging es ganz spät noch über der Twitter-Ticker: Ein angeblich Papst-kritischer Kommentar von Radio- und Fernsehtalkmaster Jürgen Domian wurde gelöscht. Scheinbar war das nicht der erste Kommentar, der von den Hütern des sozialen Netzwerks entschärft bzw. ganz gelöscht wurde.

Völlig entrüstet äußerte Domian sich in einem weiteren Kommentar über das Gebaren Facebooks und rief seine Fan-Gemeinde auf, diese Geschichte um den gelöschten Post in die Welt hinaus zu tragen. Genau das ist dann auch tatsächlich passiert. Alle, wirklich alle haben darüber berichtet. Die kleinen Blogs (so wie ich jetzt) genauso wie die großen Nachrichtenhäuser.

Gemischtes Echo

Die Reaktionen fielen indes ziemlich gemischt aus. Facebook selbst hat sich bei Domian entschuldigt, was durchaus bemerkenswert ist. Immerhin hat man hier genau das gemacht, was allen Ortens permanent gepredigt wird – man hat zugehört und reagiert.
Andere wiederum hacken auf der ganzen Sache rum. Recht schön auf den Punkt gebracht hat es aber Nico Lumma mit einem Tweet:

Schöner kann man es nicht sagen und die Retweet-Zahlen beweisen es. Die Profis warnen schon immer davor, dass Facebook nicht uns gehört. Wir spielen hier nur ein bisschen in Nachbars Garten. Aber wenn er – der Nachbar – da irgendwann keine Lust mehr drauf hat, weil es ihm zu laut wird, dann haben wir einfach Pech gehabt.

Eigentlich ist es doch egal – oder?

Aber genauso ist es den Nutzern unterm Strich auch schlicht egal. Sogar Domian kommt damit zurecht und hat bereits angekündigt, dass er das Netzwerk auch weiterhin nutzen wird. Es geht also weiter wie gehabt.

Was aber ist denn dann der Witz der ganzen Geschichte? Kann man irgend etwas Vernünftiges daraus lernen? Ja! Nämlich, dass Johannes Lenz recht hat, wenn er davon spricht Blogs seien die Erde und Facebook (bzw. alle sozialen Netzwerke) nur die Satelliten. Sie umkreisen den Planeten und verteilen dessen Information im Universum. Das schöne daran: die Blogs gehören uns! Niemand, der uns das Design von heute auf morgen umschmeisst. Niemand, der irgendwann eine Meinung löscht, nur weil sie ihm nicht passt. Nur wir. Mit aller Freiheit. Mit aller Verantwortung.

Macht euer eigenes Ding!

Also an alle Kreativen (und Unternehmen!) dieser Welt: So schön die Möglichkeit der sozialen Netze auch sind, gebt nie die Kontrolle über eure Inhalte aus der Hand! Nutzt die Vorteile aus allen Welten. Verlasst euch nicht auf einen Dienst. Vor allem nicht, wenn diese Dienste nicht euch gehören.

Und noch etwas: macht Backups!

Bild: Michael Hieke – Der Planet »Silit-036-FP«

Der Autor

Unterstützt seit über 10 Jahren SaaS-Teams dabei fachliche und zwischenmenschliche Herausforderungen lösungsorientiert zu bewältigen.

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