Wie Social Media Marketing Software großen Unternehmen die Arbeit mit Sozialen Netzwerken ermöglicht und vereinfacht

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SMCST

Auf der Suche nach der eierlegenden Software-Wollmilchsau für Social Media Marketing mit ansprechendem, klarem Design und vielfältiger Funktionalität? Gestern wurde sie auf der 23. Social Media Night des SMCST präsentiert!

Ulrik Bo Larsen von Falcon Social aus Kopenhagen, Dänemark präsentiert das Super-Tool, das Reaktion auf Posts, Interaktion zwischen Mitarbeitern, Social Media Monitoring und Tracking und vieles mehr vereint. Zu den Kunden von Falcon Social gehören namhafte Unternehmen wie Carlsberg, Colgate, IKEA und Pandora sowie Social Media Agenturen. Und hier zeigt sich auch der Nutzen eines solchen Tools: mit Falcon Social können die verschiedenen Social Media Departments an vielen Standorten in unterschiedlichen Ländern ihre Aktivitäten im Social Web in Realtime abstimmen und planen.

Hier bleiben keine Wünsche offen

Falcon Social Dashboard Carlsberg

Falcon Social Dashboard Carlsberg

Das Dashboard (im Bild das Beispiel Carlsberg) bietet sehr anschaulich einen Überblick über paid, earned und owned Media, aktuelle Social Media Aktivitäten und Mentions. Als cooles Extra stellen die Grafiken einen Bezug zur Brauerei her.

Doch welche Funktionalitäten bietet Falcon Social im Detail? Hier ein Einblick: In einem Ein-Mann-Betrieb hat nur einer das Passwort zum Twitter-Account. Doch wie geht das in einem weltweit agierenden Unternehmen? Falcon Social übernimmt das. Man kann direkt im Tool auf Facebook-Posts oder Tweets antworten und so sehen auch die Kollegen, dass man daran arbeitet. Nichts ist schlimmer, als mehrere Angestellte, die ein und die selbe Anfrage bearbeiten und dann womöglich auch noch komplett gegensätzlich antworten.

Kundenservice, PR und Vertrieb können durch das Tool mit der Social Media Abteilung zusammenarbeiten. Man kann Strategien entwickeln und Maßnahmen planen und abstimmen. Ganz konkret kann man sich dann auch die Reaktionen zu einzelnen Posts sowie das Fan-Verhalten ansehen und gezielt darauf reagieren. Über welche Themen reden unsere Fans? Auch das zeigt uns Falcon sehr übersichtlich. Außerdem kann man sich Pinterest-Pins, Facebook-Bilder, Youtube-Videos und Instagram-Bilder anzeigen lassen, auf denen mein Unternehmen getagged wurde. Pandora (Schmuck) macht das und fragt dann oft bei Fans an, ob es deren Bilder auf Facebook teilen darf. So wird »earned« zu »owned« Media.

Drag-and-drop App-Builder und einfache IT-Integration

Ein tolles Feature ist der Facebook-App-Builder. So lässt sich direkt in Falcon Social eine App für die Facebook-Seite erstellen – ohne Hilfe eines Programmierers – ganz einfach per drag-and-drop. Content kann mithilfe eines integrierten Kalenders geplant werden. Falcon Social ist dazu noch integrierbar in folgende IT-Lösungen: Zendesk, Microsoft, Oracle, IBM, Salesforce und SAP. Nebenbei kann man noch erwähnen, dass Falcon Social zu den Top 10 der Preferred Marketing Developer bei Facebook gehört und Google+ Pages Partner ist. Einen kurzen Einblick in Falcon Social bietet das folgende Showreel. Ich jedenfalls bin beeindruckt!

Was sonst noch geschah

Rod Schmid stellt seine neue, mittels Crowdinvesting über Companisto finanzierte, Plattform livekritik.de vor. Hier können Zuschauer Theaterstücke, Musicals und Konzerte oder Besucher Ausstellungen bewerten. Schmid will den Zuschauer zum Akteur machen und Kulturinteressierte vernetzen. Die Kulturbranche in Deutschland ist nicht klein: sie macht einen jährlichen Umsatz von 4 Mrd. Euro. livekritik.de ist auf der Suche nach Partnern und interessanten Kooperationen. So gab es schon eine Aufführung, bei der 200 Besucher Kritiken über die Oper schrieben oder die Aktion »Live aus dem Theater twittern« – ähnlich der Twitterwall bei der Social Media Night. Wer über Companisto in das Projekt investiert erhält dadurch Anteile an der livekritik.de-Plattform.

Andreas Bock, Senior Strategist Social Media im Bereich Vertrieb &  Service bei der Telekom Deutschland und Autor des Buches »Kundenservice im Social Web«, erschienen im O’Reilly-Verlag, hält einen sehr anschaulichen Vortrag mit amüsanten Beispielen über Kundenservice per Twitter, E-Mail und Facebook. Drei Exemplare seines Buches wurden verlost – eines habe ich gewonnen und werde es am 3.4. auf der 24. Social Media Night erhalten. Ich freue mich sehr darüber und bin gespannt auf die Lektüre.

Emotionen mit individueller Ansprache wecken – Dialogmarketing-Input von der antalis digital2business-Roadshow

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Dialog

»Everything that can become digital will become digital. Printing is no exception.« Benny Landa, (Erfinder Indigo-Digitaldruck).

Mit diesem Zitat steigt Dr. Stefan Grasmugg, Marketing Director bei antalis (Europas führende Großhandelsgruppe im Vertrieb von Papier, Verpackungsmaterialien und Werbeträgern) in seinen Vortrag »Mehrwert-Kommunikation durch Individualisierung, Crossmedia und Digital Publishing« ein. Der offensichtlichste Vorteil von Digitaldruck ist eindeutig, dass durch das Wegfallen der Druckplatten Zeit und Kosten gespart werden. Dazu kommt, dass man mit Digitaldruck statische Daten variabel, dynamisch machen kann. Eine hohe Auflage kann individualisiert werden. Seit 1993 die erste Indigo auf den Markt kam hat sich viel getan – mittlerweile ist man im digitalen Produktionsdruck angekommen.

2018 wird der Digitaldruck mit dem klassischen Offsetdruck druckmengentechnisch gleich ziehen. Warum geht das so schnell? Wer digital druckt geht keine Kompromisse mehr ein: die Qualität ist die gleiche, wie im Offset. Die Digitaldrucktechnologie ermöglicht die Bedruckung von hohen Grammaturen bis hin zu Karton, die Verarbeitung von anderen Materialien wie z. B. Folien – sogar weiß unterdrucken kann man im Digitaldruck. Der Digitaldruck findet heute in vielen neuen Gebieten seinen Einsatz: individuelle Fotobücher können so gedruckt werden, Transpromomaßnahmen (z. B. individuell auf den Kunden abgestimmte Werbeeindrucke für neue Smartphones auf der aktuellen Mobilfunkabrechnung) entstehen im Digitaldruck, Bücher werden on Demand, bei Bestellung, gedruckt und auch spezielle Unternehmenskommunkation in kleinen Auflagen kann individualisiert im Digitaldruck umgesetzt werden.

Erfolg beginnt im Kopf

Direktmarketing war früher, erklärt Marcus Auth vom Siegfried Vögele Institut. Heute sind wir längst beim Dialogmarketing angekommen. Früher klingelte der Staubsaugervertreter an der Tür und wollte verkaufen – wem er was verkauft hat war ihm egal. Heute würde man erstmal sein Smartphone zücken und googlen, ob man den Staubsauger auch irgendwo billiger bekommt – noch während der Vertreter sein Gerät im heimischen Wohnzimmer demonstriert.

Wie findet ein Dialog am besten statt, wie kann man am besten verkaufen? Da sind sich die meisten einig: selbstverständlich persönlich. Doch wie passt das nun mit Digitaldruck zusammen, bzw. mit gedruckten Marketingmaßnahmen allgemein? Vergleicht man ein persönliches Verkaufsgespräch mit einem gedruckten Mailing so erkennt man, das diese die gleichen Sinne ansprechen: Hören, Sehen, Riechen, und Fühlen. Eine E-Mail kann da nicht mithalten: Sie wird nur gesehen. Die Sinne lösen Emotionen aus. Wenn eine (Geschäfts-) Beziehung keine Emotionen (positive wie negative) mehr hat, dann ist es keine Beziehung mehr; dann ist der andere egal.

Wir wollen keine zufriedenen Kunden

Verteilt man in einer Matrix mit den Achsen negativ (links) – positiv (rechts) und beruhigend (unten) – erregend (oben) verschiedenste emotionale Zustände von Panik links oben, über Kummer links unten, Langeweile mittig unten und Glück rechts über der Mittelachse wird man bei der Einordnung der Zufriedenheit schnell feststellen, dass sie recht nahe bei der Langeweile liegt. Nämlich in der Mitte des Feldes beruhigend-positiv, mit viel Abwanderungspotential zur Langeweile. Solche Kunden wollen wir alle nicht. Wir wollen in den darüberliegenden Quadranten, in den erregenden Bereich – denn hier liegt die Faszination. Faszination bedeutet Emotionen.

ΣJAs > ΣNEINs = JA

Wie erreicht man Faszination, wie entsteht ein guter Dialog mit dem Kunden? Das ist mit kleinen Dingen machbar. Kleine Dinge, die unser Hirn ständig sammelt. Kleine Zustimmungen und kleine Ablehnungen. Auf dem Weg zur Veranstaltung wegen einer Baustelle nicht in die Zielstraße abbiegen können: ein nein, an der interessanten Location ankommen: ein ja, die Farbe der Krawatte des Redners blöd finden: ein nein, beim Vortrag Lachen müssen: ein ja, usw. Diese kleinen Jas muss man sich beim Kunden holen. Die einfache Dialog-Formel von Prof. Vögele lautet: ist am Ende des Tages die Summe der kleinen Jas größer, als die Summe der kleinen Neins, ist es ein Ja.

5 aus 4.000 – Das Werbelotto

Wie man ganz praktisch diese individuellen Zustimmungen beim Kunden sammeln kann, zeigen Jörg Schneppenheim von arvato Bertelsmann (Dialogmarketing und Mailings) und Rolf Richter von locr (individualisierbare Karten). Täglich erreichen jeden Einzelnen von uns ca. 4.000 bis 5.000 Werbebotschaften, die er wahrnimmt. 1,8% davon, also 72 Stück (ausgehend von 4.000) beachten wir. Tatsächlich mit ihnen auseinandergesetzt und als positiv in Erinnerung behalten haben wir dagegen  nur 0,13%: das sind dann noch ganze 5 Werbebotschaften. Die Herausforderung lautet also: wahrgenommen werden trotz Overkill. Genau das erreichen wir durch Differenzierung und Individualisierung. Ähnlich wie es bei Tante Emma früher auch war: Sie beriet jeden Kunden individuell und empfahl auch nur Produkte, von denen sie wusste, dass der Kunde diese brauchte.

AIDA

Attention > Interest > Desire > Action: Nach dieser klassischen Formel funktioniert die Kundenkommunikation. Online kennen wir das sehr gut : z. B. Amazon macht uns Produktvorschläge basierend auf unseren Käufen, Suchen und angesehenen Produkten. Wir sehen uns die Produkte an, sie gefallen uns, wir wollen sie haben und kaufen dann schließlich. Das geht im Dialogmarketing dank Digitaldruck auch auf Papier, mittels individualisierten und personalisierten Mailings. Schneppenheim und Richter haben aus ihrem Repertoire einige Beispiele mitgebracht: Ein Mobilifunkanbieter druckt individuelle Smartphoneangebote auf Neukundenbriefe und Vertragsangebote auf Rechnungen der Kunden, deren Vertag bald ausläuft; ein Paketdienst druckt auf Mailings eine Karte auf der die nächste Annahmestelle und der Wohnort des Adressaten markiert sind; ein Automobilhersteller versendet keine dicken allgemeinen Kataloge mehr, sondern nur noch individuelle Mailings, abgestimmt auf Interesse, Fahrverhalten und die letzten Werkstattbesuche des Kunden. Eine Supermarktkette verschickt mithilfe von Daten, die aus der Kundenkartennutzung gewonnen werden, Mailings mit Rabatt-Coupons für den Supermarkt um die Ecke an alle Kundenkartenbesitzer, die die Karte allgemein nutzen, aber noch nie dort eingesetzt haben – eine Anfahrtskarte ist natürlich auch dabei. Dafür gibt es dann auch schonmal einen Marketingpreis.

Digitaldruck ist vielseitig. In Kombination mit dem Wissen über den Kunden wird er im Dialogmarketing noch viele interessante Aktionen ermöglichen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – die Technik macht den Weg dafür frei.

Wer noch spontan an der antalis d2b-Roadshow teilnehmen will, kann sich eventuell noch für München, 7. März oder Frankfurt, 19. März anmelden. Neben antalis sind auch die Firmen HP, Kodak, Konica Minolta (alle: Digitaldrucksysteme), Scodix (3D-Druck und Veredelung) und XMPie (u. a. Software für VDP – Variable Data Printing aus Adobe InDesign und Webseitenpersonalisierung aus Adobe Dreamweaver) mit kleinen Ständen auf der Roadshow vertreten – genügend Zeit, um mit den Profis ins Gespräch zu kommen ist zwischen den Vorträgen gegeben.

QR-Code – aber richtig

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QR Codes

In einer Februar-Ausgabe der Harald Schmidt Show haben der Entertainer und der Bandleader der Show-Kapelle Helmut Zerlett einen kleinen Gag eingebaut. Zerlett setzte eine Maske in Form eines QR-Codes auf. Folgte man diesem QR-Code erhielt man folgendes Ergebnis: »Diese Seite verwendet Flash, bitte laden Sie es sich unter www.adobe.de herunter.«

Nun kann man zurecht die Frage stellen, wie viele der Schmidt-Schauer tatsächlich ihren Fernseher abfotografieren, um die Webseite von Helmut Zerlett zu besuchen. Doch dieser Effekt zeigt ein weit verbreitetes Problem auf. Viele Firmen möchten den Print-to-web-Effekt – sprich dem Nutzer eines gedruckten Erzeugnisses weiterführendes Material im Internet an die Hand zu geben – für sich nutzen. Oftmals fehlt es jedoch an einer sinnvollen Umsetzung.

Irgendwas mit QR

Nicht selten hat man das Gefühl, dass in der Entwicklungsphase irgendwann einmal der Satz »Lasst uns doch was mit QR-Codes machen!«, fiel. Was nun aber der Nutzen dieses Codes für den (potenziellen) Kunden sein soll, wird dabei in zu vielen Fällen nicht besprochen. So stehen in Anzeigen, gern direkt neben der ausgeschriebenen URL, QR-Codes, die lediglich auf die Startseite des Unternehmens verweisen. Gern wird man auch auf Weiterleitungsodysseen geschickt, die dem Marketing den Erfolg des genutzten Codes verraten sollen. Doch entsteht hierbei für den Kunden kein Mehrwert.

Was kommt nach dem Foto?

Schlimmer aber ist es, wie im Fall Zerletts, wenn man auf der Seite, auf die verwiesen wird, keinerlei Inhalte nutzen kann. Sei es durch ein fehlendes Plug-In oder durch Angebote, die nie für eine mobile Nutzung optimiert wurden. Die Wahrscheinlichkeit nämlich, dass eine Print-Anzeige oder ein Plakat mit einem Laptop abfotografiert wird, ist ziemlich gering. Die genutzten Geräte werden also in erster Linie Smartphones oder Tablets sein. Welchen Weg der »Mobilmachung« man wählt, Responsive Design oder gesonderte Mobilseite, hängt ganz vom Ziel der Seite ab. So bietet beispielsweise die Deutsche Bahn dem Nutzer eines mobilen Geräts den Inhalt anders aufbereitet an als einem Desktop-Nutzer. Der Grund ist klar: Die mobile Nutzung dient in erster Linie der Überprüfung von Fahrplänen bzw. Verspätungen, während die Nutzung am PC zusätzlich über sämtliche Angebote, Dienstleistungen und Fakten rund um das Unternehmen informiert.

Wichtig ist hier die direkte Verfügbarkeit der Daten ohne lange Klick-Folgen sowie schnelle Ladezeiten. Denn so schön die Kampagnenmotive der Deutschen Bahn auch sind: wer schnell überprüfen muss, ob er seinen Anschlusszug erreicht, hat schlicht keinen Nerv dafür.

Planung ist das A und O

Wer also einen QR-Code nutzen will, der muss sich folgende Fragen stellen:

  • Was will ich mit meinem Code erreichen?
  • Welchen Nutzen hat mein Publikum vom Einsatz des QR-Codes?
  • Welche Inhalte sind für die mobile Nutzung entscheidend?
  • Erfüllt das verlinkte Angebot die technischen Voraussetzungen der genutzten Endgeräte?
  • Erfüllt mein QR-Code die technischen Voraussetzungen?

Alle Infos rund um QR-Codes gibt es bei Wikipedia nachzulesen.

Fazit

Viel zu oft kommen immer noch unbrauchbare QR-Codes zum Einsatz: QR-Codes, die technisch fehlerhaft sind, die keinerlei Mehrwert bieten oder auf Angebote führen, die mit den zum Einsatz kommenden Endgeräten nicht kompatibel sind. Bevor also ein solcher Code zum Einsatz kommt heißt es planen, hinterfragen und testen, testen, testen.

Jetzt auch bei Facebook

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Jetzt auch bei Facebook

Mittlerweile schreibe ich hier seit ca. neun Monaten und eines hat sich in dieser Zeit gezeigt: Facebook ist die Seite, die die meisten Besucher auf meinen Blog bringt.

Um nun den Lesern auf Facebook die Möglichkeit zu geben, alle Artikel umgehend zu erhalten, habe ich nun eine eigene Facebook-Seite erstellt. Hier werden sämtliche Artikel dieses Blogs veröffentlich. Zusätzlich gibt es Neuigkeiten und Links zu allen verwandten Themen, die anfangs in der Wochenrückschau präsentiert wurden.

In diesem Sinne: like it if you like it!

Social Media Monitoring und Analytics – Status Quo und eine Tool-Übersicht

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Social Media Night Stuttgart (22)

Bei der 22. Social Media Night in Stuttgart gab es rege Abwechslung am Rednerpult. Acht Sprecher informierten über die aktuellen Themen von Social Media Monitoring und Analytics und stellten die Besonderheiten ihrer Tools vor.

Die Rednerliste konnte sich sehen lassen: Eike Tölle von Landau Media, Julius Dietz von Brandwatch, Dr. Joachim Allhoff von Infopaq, Kai Fetzer von VICO Research & Consulting, Thomas Lindner von uberMetrics, Thomas Müller von T4Media, Egon Wilcsek von socialbakers und Markus Siebert von Attensity.

SoMeMo Status Quo und wie man das geeignete Tool findet

Zu Beginn des Abends informiert Eike Tölle über den Status Quo des SoMeMo (Social Media Monitoring). Warum sollte man SoMeMo betreiben? Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe: Marktforschung, Recruiting, Vertrieb, Beschwerdemanagement, Frühwarnsystem, Trendanalysen und Customer Relations.

Doch wie fängt man an? Wie findet man den geeigneten Anbieter bzw. das richtige Tool? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen kostenlosen Tools, kostenpflichtige Tools und Agenturen. Die kostenlosen Tools muss man selbst mit hohem Aufwand pflegen und sich in die Thematik einarbeiten, die Datengrundlage dieser Tools ist meist unklar. Bekannte Tools sind hier u.A. Google Alert, Twingly (spezialisiert auf Blogs), Socialmention, Rivva, Virato und 1000Flies.

Die kostenpflichtigen Tools sind empfehlenswert für Office-interne Abteilungen, die das Thema Social Media betreuen und die nötige Zeit und das nötige Wissen haben, diese Tools zu bedienen. Beispiele hierfür später.

Als dritte Gruppe ist das Mensch-Maschine-Monitoring zu sehen. Agenturen, die im Auftrag das Monitoring mit verschiedenen Tools durchführen. Der Aufwand hier ist enorm, es entsteht durch die personelle Betreuung eine Zeitverzögerung und die Kosten hierfür schwanken zwischen 750 und 40.000 Euro pro Jahr.

Eine gute Übersicht über die verschiedenen Tools findet man unter medienbewachen.de. Grundsätzlich sollte man sich für die Auswahl des/der geeigneten Tools folgende Fragen stellen: Welche Quellen will ich einbeziehen? Beispielsweise auch Foren und geschlossene Gruppen? Welche Sprachen? Will ich individuelle Quellen durchsuchen? Auch klassische Medien? Welche Suchbegriffe? Wie sollen die Reportings aussehen? Will ich einen ins Tool eingebetteten Workflow haben, so dass ich z. B. direkt von dort zurücktwittern kann? Und wie sieht mein Budget aus?

Ausgewählte Tools und Anbieter – schabt Chuck Norris tatsächlich Spätzle?

Brandwatch durchsucht Social Media Kanäle und Blogs. Julius Dietz zeigt anhand des Suchbegriffs »Spätzle« die Entwicklungen der letzten Wochen. An der Social Media Night Twitterwall wird parallel zu seinem Vortrag dazu getwittert. Die Ergebnisse des Tools hierzu kann man bei Brandwatch sehen. (Warum Chuck Norris so groß in der Topic Cloud vorkommt verraten die Tweets vom 13.2.)

Infopaq, 1887 als klassische Nachrichtenagentur gegründet, begleitet seine Kunden durch alle Bereiche von Social Media. Angefangen bei Strategie und Konzeption über Durchführung und Steuerung von Maßnahmen bis hin zu Evaluation, Analyse und Erfolgskontrolle – bei Infopaq wird man umfassend betreut.

Kai Fetzer von VICO geht genauer auf die Sentimenterkennung ein. Findet mein SoMeMo-Tool meinen Firmennamen in einem Tweet weiß ich ja noch lange nicht, ob er in positivem oder negativem Zusammenhang erwähnt wurde. Die Sentimenterkennung klärt diese Frage. Doch auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten: regelbasierte Erkennung, die meist recht schlecht funktioniert und oft daneben liegt, gegenüber Mensch-gesteuerter Erkennung, die aufwändig und teuer ist, aber natürlich eine hervorragende Genauigkeit erzielt. VICO setzt auf den Mittelweg: Machine learning.

Für uberMetrics zeigt Thomas Lindner, wie man seine »News Nuggets« findet. Es werden innerhalb von 1 Minute 5.560 Forenposts, 45.800 Blogeinträge, 277.777 Tweets und 694.400 Facebookposts in das www gesetzt. uberMetrics filtert innerhalb von 5 Minuten aus 200.000 Erwähnungen die 4 wichtigsten Nachrichten – »most viral posts« – heraus.

Social Media Analytics – Neue »Marketing-Denkmodelle«

Den zweiten Themenblock beginnt Thomas Müller von T4Media mit einem Impulsvortrag zu Analytics. Das klassische Marketing-Modell – Stimulus (Anzeige, Werbespot) > First Moment of Truth (am Regal im Geschäft) > Second Moment of Truth (Erlebnis mit gekauftem Produkt) – ist heute nicht mehr zeitgemäß. Durch das Internet hat sich ein »Zero Moment of Truth« zwischen Stimulus und First Moment of Truth geschoben – die Recherche im Netz: Forenbeiträge zum Produkt, Kundenmeinungen auf Händlerplattformen, Empfehlungen auf Facebook, Videobeiträge auf Youtube etc.

Mittels Social Media Analytics Tools kann ich den Traffic auf meiner Onlinepräsenz erhöhen, in Dialog mit bestehenden und potentiellen Kunden treten und die Multiplikator-Möglichkeit von sozialen Netzwerken nutzen.

Anbieter von Social Media Analytics Tools – Super Bowl Werbespots unter der digitalen Lupe

socialbakers bietet die Analyse von Online-Kampagnen an. Für jeden zum Testen gibt es ein kostenloses Einsteigertool auf socialbakers.com zusätzlich gibt es ein erweitertes kostenpflichtiges Modell.

Attensity »versteht« lange und komplexe Texte. In längeren Texten, wie Forenbeiträgen werden oft mehrere Marken oder Produktnamen erwähnt  und auch positive wie negative Begriffe verwendet. Attensity kann diese analysieren und korrekte Auswertungen liefern. Ein anschauliches Beispiel präsentiert Markus Siebert mit der Analyse der Werbespots während des Super Bowls. Die Ergebnisse kann man übrigens auf dem Attensity-Blog in drei Teilen nachlesen (Teil 1, Teil 2, Teil 3).

Screenshots mit Mac OS X

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Screenshots mit OS X

Viele ehemalige Windows-Nutzer, die gerade erst auf den Mac umgestiegen sind, suchen vergeblich nach der »Druck«-Taste auf ihrer Tastatur. Allerdings gibt das System dem Nutzer einige Möglichkeiten an die Hand, um den passenden Bildausschnitt des Monitors festzuhalten.

Das Programm »Bildschirmfoto«

Im Programme-Ordner hat Apple unter OS X den Ordner »Dienstprogramme« integriert, in dem sich das Programm »Bildschirmfoto« befindet. Dieses lässt sich über den Finder oder mit Hilfe der Spotlight-Suche (Cmd+Leertaste, anschließend »Bildschirmfoto« eingeben) öffnen.
Ist das Programm aktiv, lässt sich mit folgenden Tastenkürzeln ein Screenshot anfertigen:

Umschalt+Cmd+A: ausgewählter Bereich

Hiermit lässt sich ein Rechteck aufziehen, dessen Inhalt aufgenommen wird.

Umschalt+Cmd+W: Fenster

Durch einen Klick mit der Maus lässt sich ein bestimmtes Fenster auswählen, dessen kompletter Inhalt vollständig aufgenommen wird.

Cmd+Z: Bildschirm

Nach einem Klick an einer beliebigen Stelle des Bildschirms wird der komplette angezeigte Inhalt des Monitors aufgenommen.

Umschalt+Cmd+Z: Selbstauslöser

Speichert den angezeigten Bildschirminhalt mit einer Verzögerung von 10 Sekunden.

Bei all diesen Varianten öffnet sich das jeweilige Bild in einem neuen Fenster und kann von dort aus an einer beliebigen Stelle gespeichert werden.

Mehr Macht für Shortcuts

Nicht immer ist es praktikabel erst den Weg über das Programm »Bildschirmfoto« zu gehen. Dementsprechend sind in OS X systemweit Shortcuts integriert, die all diese Funktionen anbieten – und noch ein paar mehr.

Umschalt+Cmd+3

Speichert den Bildschirminhalt in einer Datei auf dem Desktop.

Umschalt+Cmd+4

Gibt dem Nutzer die Möglichkeit ein Rechteck an einer beliebigen Stelle des Bildschirms aufzuziehen. Der Inhalt wird automatisch in einer Datei auf dem Desktop gespeichert.

Umschalt+Cmd+4, dann Leertaste

Lässt den Nutzer ein geöffnetes Fenster (oder auch das Dock) auswählen und speichert ein Foto davon auf dem Desktop.

Umschalt+Strg+Cmd+3

Speichert den Bildschirminhalt zur weiteren Verarbeitung im Zwischenspeicher.

Umschalt+Strg+Cmd+4

Lässt den Nutzer ein Rechteck aufziehen, dessen Inhalt zur weiteren Verarbeitung im Zwischenspeicher behalten wird.

Umschalt+Strg+Cmd+4, dann Leertaste

Lässt den Nutzer ein geöffnetes Fenster auswählen und speichert den Fensterinhalt im Zwischenspeicher.

Ab der Betriebssystemversion 10.5 (Leopard) stehen dem Nutzer bei den Kombinationen Umschalt+Cmd+4 oder Umschalt+Strg+Cmd+4 noch zusätzliche Tastenkürzel zur Verfügung, um das Bildschirmfoto zu beeinflussen.

Leertaste, gehalten

Die Größe des ausgewählten Fensters wird beibehalten und kann frei verschoben werden.

Umschalt

Das ausgewählte Rechteck kann einer beliebigen Ecke verändert werden.

Alt

Verändert das gewählte Rechteck um den Mittelpunkt des ursprünglich gewählten Bereichs.

Natürlich gibt es neben den Bordmitteln von OS X auch noch Drittanbieter-Programme, mit denen sich bequem Screenshots anfertigen lassen. Eine Google-Suche liefert die aktuell (bei Google) beliebtesten Angebote.

Interview mit Eric Kubitz: er, ein Relaunch und ein Tipp für alle, die sich verwirklichen möchten

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Das neue SEO-Book

In den vergangenen Monaten bin ich bei Twitter, Google+ und sogar auf Konferenzen immer wieder über einen Namen gestolpert: Eric Kubitz. Auf der SMX, der Search Marketing Expo, in München durfte ich ihn kennen lernen, später Artikel für seinen Blog schreiben und freue mich nun ihn als ersten Interview-Partner in meinem eigenen Blog begrüßen zu dürfen.

Eric, erst einmal vielen Dank, dass Dir die Zeit genommen hast. Da dieser Blog nur entfernt mit dem zu tun hat, wofür Du bekannt bist, verrate doch kurz wer Du bist und wie es kommt, dass Du tust was Du tust.

Eric KubitzAls Gründer und Geschäftsführer der CONTENTmanufaktur kümmere ich mich in erster Linie um anspruchsvolle SEO-Kunden mit entweder sehr großen oder sehr komplizierten Seiten. Meine Partnerin Elisabeth ist für den Content-Bereich bei uns verantwortlich und stellt mit ihrem Team qualitativ hochwertige Inhalte her.

Wie es kommt, dass ich das tue? Naja, ich bin nicht mehr ganz jung. Die Geschichte würde also eine Weile dauern. Aber soviel vielleicht in Stichworten: Ich bin gelernter Journalist, gelernter Techniker, habe irgendwann die Firma gegründet, die aus chip.de das machte, was chip.de derzeit ist und habe dann eine Menge Verlage und Marken bei ihren Webseiten beraten. Und seit etwa 5 Jahren mache ich (fast) nur noch SEO (Anm. d. Red.: Search Engine Optimization, also Suchmaschinenenoptimierung).

Letzte Woche wurde euer Haus-Blog »seo-book.de« überarbeitet. Was habt ihr euch beim Relaunch des Blogs für Ziele gesteckt? Ihr seid ja nun optisch sehr stark an das Auftreten der CONTENTmanufaktur heran gerückt.

Vorher: so sah das SEO-Book bisher aus.

 Vorher: so sah das SEO-Book bisher aus.

Genau! Das war das eigentliche Ziel. Man kennt unser SEO-Book, man kennt die CONTENTmanufaktur und man kennt mich. Aber kaum einer bringt das alles zusammen. Darum sollte es gehen. Außerdem wollten wir dem langweiligen 08/15-Theme weg, dass ich irgendwann mal selbst über das SEO-Book gebastelt hatte. Na ja, ich bin ja kein Grafiker. Mit einem WordPress-Theme kannst du zwar auf die Schnelle ein Layout zusammen klicken, aber das ist halt doch nicht professionell. Deshalb muss man da irgendwann mal richtig ran.

Wie war es für euch, mit einer Gestalterin zusammen zu arbeiten und dadurch selbst einmal auf der Kundenseite zu stehen? Gibt es etwas, dass Du Dir von uns Gestaltern wünschst bzw. das Du vermisst?

Ach, ich bin sehr gerne Auftraggeber. Vor allem, wenn die Zusammenarbeit so angenehm ist, wie mit der Isabel Konrad, unserer Grafikerin. Mit der haben wir schon einige Dinge zusammen entwickelt. Das liegt daran, das wir auch für Kunden hin und wieder komplette Seite aufbauen. Und, wie gesagt, wir können nur Content – und brauchen dann immer Unterstützung.

Und was fehlt mir? Nun, es gibt einige technische Dinge, bei denen manche Grafiker aussteigen. Aber damit muss sich dann bei der Umsetzung ja eher unser Christoph herum schlagen. Aber es wäre schön, wenn ein Grafiker zum Beispiel dann auch an ein Favicon denkt. Das ist zwar – ganz sprichwörtlich – nur eine Kleinigkeit, aber hält auf. Und was mir noch fehlt, ist manchmal etwas Bezug zur Realität. Damit der Kunde begeistert ist, stellen manche Grafiker das meist in eine ideale Umgebung und tuen so, als ob alle Bildschirme so groß wären, wie ihre. Und im richtigen Leben sieht das dann irgendwie nur noch halb so toll aus.

Hat Dir an der Arbeit etwas besonders gut gefallen?

An dieser Arbeit hat mir sehr gut gefallen, dass Isabel überhaupt nicht ehrenkäsig ist. Wir haben beim Erstellen des Themes einige Änderungen eingebaut, die eine Grafikerin nicht machen würde. Etwa die Unterzeile »Notizbuch für die Suchmaschinenoptimierung« schließt bei den meisten Browsern nicht sauber ab. Das haben wir dazu gebastelt, dafür ist sie nicht verantwortlich. Aber wir wollten das als Claim und ein bisschen für SEO.

Mit anderen Worten: Ich habe zusammen mit Christoph einfach entschieden, wie das gemacht wird. Das geht sonst nicht, weil es ja dann meist auch noch einen Kunden gibt, mit dem man das abstimmen muss.

Du hast nach dem Launch des neuen SEO-Book-Designs Deine sozialen Netze um Anregungen und Kritik gebeten. Wie fiel das Feedback aus und wie zufrieden bist Du damit?

Kam super an. Allerdings mache ich mir da auch nichts vor: Wer meldet sich denn schon und schreibt auf Facebook »Ey voll scheiße dein Layout«. Es antwortet die engere Umgebung auf so etwas, gibt Tipps zur Verbesserung (für die ich sehr, sehr dankbar bin) aber es ist halt schon kuschelig. Das ist anders, wenn man in einem Beitrag Mist schreibt. Aber das ist ja auch objektiv. Ein Layout ist immer subjektiv.

Du betreibst neben dem seo-book noch andere Blogs, zum Beispiel den Contentman, der ebenfalls im Rahmen der CONTENTmanufaktur erwähnt wird. Hast Du vor ihn in Zukunft auch in das Erscheinungsbild der beiden anderen Angebote zu integrieren?

Also es gibt sonst nur doch den contentman.de. Mein persönlicher Blog »ruht« momentan sehr schweigsam…
Und ob der Contentman das Contentmanufaktur-Layout bekommt? Mmmmh. Ich weiß nicht. Ich werde wohl erstmal schauen, was daraus überhaupt wird. Ist ja doch ein wenig Aufwand, so ein neues Layout. Mal sehen.

Was treibt Dich eigentlich an, derart viele Projekte parallel aufrecht zu erhalten? Schließlich arbeitest Du ja noch zusätzlich als Dozent und hältst Vorträge auf verschiedenen Konferenzen, wie der SMX.

Na ja, ich hab‘ halt einen Knall! Im Ernst: Ich schreibe sehr schnell und sehr gerne. Mir macht das richtig viel Spaß, wenn ich einen Beitrag schreibe und nach einem Tag habe ich 1000 Leser und eine Masse Bewegung bei Google+ und Facebook. Das macht süchtig. Und wenn ich grad keine Lust drauf habe (oder Zeit, wir müssen ja auch von etwas leben…) dann lasse ich es halt. Bin da mein eigener Herr. Das ist mir wichtig.

Für uns junge Gestalter, Schreiber und allgemein alle Kreativen: Was denkst Du, wie sich die Anforderungen an uns in den nächsten Jahren noch verändern werden?

In den vergangenen zehn Jahren haben wir gelernt, was alles geht: Webseiten schnell mal bauen, kurz mal ein Video basteln und so weiter. Ich denke, es wird wieder Zeit für mehr Professionalität. Damit man in der großen Masse an Durchschnitt auffällt, muss man zumindest irgendwas besonders gut machen. Die Nischen sind alle ziemlich groß – deshalb such dir eine raus. Denn niemand kann alles. Wer das probiert ist in allem schlecht.

Vielen Dank. Dann wünsche ich Dir für Deine »Nische« weiterhin alles Gute und viel Spaß mit dem neuen Layout.

Neues aus der Social Media Welt – Management Trendtag im Schloss Monrepos

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Social Media Strategie

Klingt komisch ist aber so – Warum man bei Social Media auf Kinderarbeit verzichten sollte. Unter diesem Motto stand der Management Trendtag im Schloss Monrepos in der letzten Woche, zu dem mich Dr. Torsten Ambs, Inhaber von Mind Store Marketing und Dozent an der Akademie der Media, eingeladen hatte. Referenten waren neben ihm Robert Wauer, Geschäftsführer der azionare GmbH und Daniel J. Hanke von der Klenk & Hoursch AG.

»Wir brauchen wesentlich mehr mutige Manager, die in der Lage sind, mutig zu führen«, sagt Dr. Torsten Ambs. Mit dem Event sollen Top Manager für Social Media sensibilisiert werden. Sie sind es, die die Entscheidungen fällen. Einen Vorgeschmack dazu lieferte Ambs bereits mit seinem Vortrag Der WIRRklichkeitsRAUM oder: Warum Top-Manager ihr Social Media Know-How von ihren 14-jährigen Töchtern beziehen bei der 21. Social Media Night in Stuttgart. Dort wurde sein Vortrags-Tempo an der Twitterwall heftig kommentiert – doch wer viel zu sagen hat muss auch viel reden. 30 Minuten sind nur 30 Minuten.

Ich jedenfalls konnte aus den drei Vorträgen in Ludwigsburg so einiges mitnehmen. Einen kleinen Einblick in Form von kurzen Impulsen und Statements möchte ich gerne nun hier gewähren.

Like!

Wortschatzerweiterung: Das Gegenteil von einem Shitstorm ist ein Candystorm – nicht zu verwechseln mit dem, was zur Zeit auf den Karnevalsumzügen auf uns herabregnet. Erfunden wurde der Begriff übrigens für Claudia Roth, Bündnis 90 – Die Grünen. Wieder was gelernt.

Und was macht man eigentlich, wenn man eine supertolle neue Facebook-Seite oder ein Twitterprofil hat, aber die Zahl vor den Likes bzw. Followern noch im zweistelligen Bereich dümpelt? Fans kaufen! Wie bitte? Nein, das ist kein Scherz, man kann Fans kaufen. Die bringen einem aber im Prinzip gar nichts, sind es doch meistens inaktive Fake-Profile, die einem ihr Like geben. Bei Facebook kann dann sogar jeder in der Like-Statistik sehen, dass zum Beispiel 90% der Fans einer Seite aus Hanoi kommen.
Trotzdem, 15.000 neue Twitter-Follower für ein paar Euro hört sich verlockend an. Das hat Andreas Rother, Redakteur im Selbstversuch getestet. Hier kann man seine Geschichte ansehen.

Für alle, die es immer noch nicht mitbekommen haben, wie die neuen Vorschriften für die Titelbilder von Seiten aussehen: Bei allfacebook kann man das nachlesen. Die 20%-Text-Regel kann man hier ganz einfach testen.

Social Media Guidelines auch für Angestellte

Unangenehme Erfahrungen machen Firmen immer wieder mit Ihren Angestellten und diese dann wiederum mit Ihren Vorgesetzten, so Robert Wauer. Arbeitnehmer geben auf Facebook ihren Arbeitgeber an und posten öffentlich Kritik an diesem oder andere Dinge, die sich nicht mit der Firmenphilosophie vertragen. Arbeitgeber müssen sich nicht öffentlich beleidigen lassen, wie ein Fall aus Hamm zeigt.

Die Graphsearch wird hier auch noch mehr an die Öffentlichkeit bringen, als manchem lieb ist. Nun kann man plötzlich nach Firmen suchen, bei denen Personen arbeiten, die Rassismus liken. Was kann man daraus lernen? Erstens sollte man besser überhaupt so wenig wie möglich öffentlich sichtbar posten. Zweitens ist der vermeintlich »private« Facebook-Account doch nicht so privat, wie gedacht. Firmen sollten daher Regeln für ihre Angestellten aufstellen, wie diese sich im Social Web verhalten sollen – auch im Bezug auf Interkationen mit öffentlichen Profilen ihres Arbeitgebers.

Ob mit Shitstorm oder Candystorm oder ohne – nicht im Social Web vertreten zu sein ist für die meisten Firmen heutzutage keine Option mehr.  Es geht nicht um ROI (Return of Investment) – sondern um COI (Cost of Ignoring). Besser man setzt aktiv ein Budget für Social Media Marketing ein, als dass man unvorbereitet auf einen möglichen Shitstorm reagieren muss.

Wer auf einen Shitstorm vorbeitet sein will, sollte Regenschirm und Gummistiefel nicht vergessen

Daniel J. Hanke von Klenk & Hoursch fasst die Fehler, die man bei einem Shitstorm machen kann so zusammen: keine schnelle Reaktion, keine Abstimmung (kein Notfallplan), komische Sprache (im Vergleich zu sonstigen Posts), Löschen von Posts (anstatt sie nur auszublenden), die Fans als Verrückte abstempeln. Meist wird auch viel zu übereilt und unüberlegt reagiert. Manchmal ist es gut, die erste Welle abzuwarten – die Social-Media-Welt reguliert sich oft auch selbst, wie der Fall von PETA und Jägermeister zeigt.

Eine richtige Nutzung von Social Media wäre es, im Falle eines Shitstorms die Chance zur Tribe-Bildung zu nutzen. Im Social Web heißt es, füreinander da zusein: Die Fans sollen liken und sharen, die Site-Betreiber zuhören, was die Fans zu sagen haben und darauf reagieren.

»Können Sie nicht dafür sorgen, dass das Internet abgeschaltet wird? Nein? Was ist die zweitbeste Lösung?«

Ein geregeltes Vorgehen für den Ernstfall sollte jedes Unternehmen, das im Social Web aktiv ist, parat haben. Doch wie geht das? Man kann ja nicht alle wahrscheinlichen Möglichkeiten durchspielen. Vielleicht nicht alle, aber einige sicher. Diese kann man dann in eine Matrix mit den Begriffen »unwahrscheinlich« (links unten), »wahrscheinlich« (links oben), »harmlos« (rechts unten) und »schlimm« (rechts oben) einordnen und für alles, was rechts oben landet eine Erstreaktion, evtl. mit verschiedenen Alert-Levels, vorbereiten.

Kein Gesellschaftswechsel, sondern vielmehr ein Kulturwechsel

Was bedeutet das im Bereich Marketing? Wie beeinflusst das Web 2.0 die Werbung? Laut Dr. Torsten Ambs dreht sich unsere Welt in Twitter-Taktung – was nicht Timeline-kompatibel ist hat wenig Chancen, beachtet zu werden. Die Menschen sind multiple Persönlichkeiten auf verschiedenen Kanälen, nutzen diese parallel. Gleichzeitig haben sie Angst vor digitaler Demenz. Sie sind nomophob (NoMoPhobie – not mobile – die Angst vor dem Nicht-Erreichbar-Sein).

Darum will Ambs aufrütteln. Er sagt den Top-Managern und Marketing-Leitern, dass ein Umdenken unumgänglich ist. Die Zeit bleibt nicht stehen, Gesellschaft und Kultur ändern sich – überleben werden nur die, die das nicht ignorieren.

Wer mehr über Social Media Marketing erfahren will und bereit ist, sich aufrütteln zu lassen, der sollte sich auch einmal auf einen informationsreichen und ebenso unterhaltsamen Vortrags-Nachmittag des ManagementTrendForums begeben. Wie ich der anschließenden Gesprächsrunde entnehmen konnte, war er nicht nur für mich sehr spannend.

Perfektes Timing und ein Gerücht: wie aus einem Schlagerstar ein Popstar wird

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Mit freundlichen Grüßen

Seit letzter Woche ist das Album auf dem Markt. »Mit freundlichen Grüßen« lädt uns Heino zu seinem neuen Album ein. Nun, wirklich neu ist es nicht. Die Titel sind allesamt Coverversionen erfolgreicher deutscher Titel, von Interpreten wie Sportfreunde Stiller, Die Ärzte, Rammstein und einigen mehr.

Hier soll es auch gar nicht darum gehen das Produkt musikalisch zu bewerten, sondern nur aus Sicht der Vermarkter zu betrachten. Denn das Marketing allein ist ein Meisterwerk.

Ein – fast – neuer Look

Heino präsentiert sich als der Rocker unter den Schlagerstars. Eine schwarze Limousine bringt ihn zu seinen Terminen. Er selbst trägt eine nietenbesetzte Lederjacke, einen Totenkopfring und natürlich die obligatorisches Heino-Brille. Von der Facebook-Seite grinst uns ein Totenschädel mit eben dieser Brille und passender Frisur an.

Entsprechend dieser Verkleidung kommt das Album zu einem hervorragend gewählten Zeitpunkt: keine zwei Wochen vor dem großen Faschingsfinale. Außerdem enthält es Lieder, deren Refrain in den Faschingshochburgen wohl jeder mitsingen kann.

So weit, so gut. Wie aber konnte es passieren, dass Heino am ersten Veröffentlichungswochenende sämtliche Download-Charts des Landes nicht nur stürmt, sondern digitale Verkaufsrekorde für einen deutschen Künstler aufstellt?

Die BILD hilft mit

Wieder mal hilft in diesem Fall der Axel Springer Verlag kräftig mit. Der Album-Untertitel »Das verbotene Album« wird von ihm genutzt, um daraus die Story zu schustern Heino habe sich von keinem einzigen Musiker die Erlaubnis für seine Cover geholt. Und das ist sogar richtig. Er muss es nämlich gar nicht. Da sämtliche Künstler GEMA-Mitglieder sind, reicht es die geplante Veröffentlichung anzukündigen und die entsprechenden Tantieme zu bezahlen.

Doch die Art und Weise, wie Springer das Album zum Thema gemacht hat (die Vorlage »Das verbotene Album« konnte kaum besser verwandelt werden), hat dem Ganzen einen unglaublichen Schub gegeben. Man stellt Gerüchte von ungehaltenen Künstlern, z.B. Rammstein und Die Ärzte, in den Raum, die vom entsprechenden Management gar nicht so schnell dementiert werden können, wie sie sich im Netz verbreiten. So schnell ist ein Selbstläufer geboren. Die BILD versteht ihr Handwerk und alle anderen schreiben fleißig bei ihr ab.

Die Motivation, das Album letztlich zu kaufen, sei dahingestellt. Ob nun aus Neugierde, zur Belustigung oder einfach nur weil einem die Interpretation gefällt, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass das Marketing funktioniert.

Wer auch immer die Idee zu diesem Album und der Art es zu veröffentlichen hatte: herzlichen Glückwunsch, sie war genial.

Foto-Sharing-Communities – Instagram und dann?

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EyeEm

Konkurrenz belebt das Geschäft – frischer Wind auf dem Foto-App-Markt und eine richtig gute Alternative.

Instagram war lange Zeit DIE coole App für alle iPhone-Besitzer. Im April 2012 dann das große Jammern: Instagram auch als Android-App. »Die Android-User können doch nicht fotografieren«, hieß es von der iPhone-Fraktion – der elitäre Nutzer-Kreis war gesprengt. Aber muss man denn überhaupt fotografieren können, wenn man Instagram hat?

Tatsächlich lassen sich aus meiner Sicht die Instagramnutzer in zwei Gruppierungen unterteilen: die Funnutzer, die mal schnell ein verwackeltes Bildchen mit dem Smartphone knipsen, nette Filter drüberlegen und so ihren Freunden zeigen, wie hip der Strand am Urlaubsort ist und die (professionellen) Fotografen, die ihre DSLR-Bilder am Computer bearbeiten, sie dann auf ein quadratisches Format bringen, auf ihr Smartphone laden und auf Instagram hochladen, um die User erstgenannter Gattung zu beeindrucken.

Ja, worum geht es eigentlich? Um schöne Fotografien, tolle Retusche, nette Locations und interessante Menschen. Um die Herausforderung, ein Motiv in das quadratische Format zu zwingen. Und auch um den Spaß, ein schlechtes Handyfoto künstlerisch aufzuwerten. Denn mal ehrlich: auf meinem Smartphone-Display sieht noch fast jedes schlechte Bild gut aus!

Und natürlich geht es auch ums Sehen und Gesehen-Werden. Instagram ist eine große Community. Man folgt Bekannten und Unbekannten, Facebook-Freunden, die Ihr Abendessen posten und Fotografen, die spannende Seiten von Berlin zeigen. Private Dia-Shows auf 4-Zoll-Displays.

Der Anfang vom Ende?

Ende April der Mega-Deal: Herr Zuckerberg kauft Instagram. Das schöne Bild der coolen Startup-App, die Ideale der Smartphonejünger – aufgefressen vom Marketingmonster Facebook. Erstmal bleibt alles beim Alten – die User bleiben. Doch als dann Ende des Jahres neue Nutzungsbedingungen angekündigt werden kündigen viele Nutzer die Löschung ihres Profiles an.

Zeit sich eine passende Alternative mit gleicher Funktionalität zu suchen. Ich habe sie nun endlich gefunden und sie ist obendrein „made in Germany“: EyeEm.

Noch eine Foto-App. Kann die was?

EyeEm für Android

  Links: Startseite der App – unten mittig der Button zum Aufnehmen oder Auswählen eines neuen Bildes
 
  Mitte: Menü der App
 
  Rechts: Fotos entdecken



 
Selbstverständlich! Und natürlich auch alles, was Instagram auch kann: Fotos aufnehmen, zuschneiden (oder auch nicht), Filter drüberlegen, Frames außenrum, individuelle Tags erstellen, Orte taggen, Social Sharing auf Facebook, Twitter, Tumblr, Flickr und Foursquare, Fotos von Freunden und Fremden entdecken, nach Themen suchen – der ehemalige Instgram-User fühlt sich hier wohl. Zusätzlich gibt es auch eine Browseransicht des Nutzerprofils. EyeEm ist für Android, iOS und Windows Phone erhältlich. Das App-Design ist stylish und modern, die App selbsterklärend – das Team hinter EyeEm jung, visionär, ehrlich und fair.

Und: wer von Instgram zu EyeEm wechselt kann über dieses Tool nun auch alle alten Fotos mitnehmen.

Noch mehr Special Effects

Für eine erweiterte Fotoretusche vor dem Import der Bilder in Instagram oder EyeEm gibt es unzählige wunderbare Programme. Ich nutze auf meinem Android dafür Adobe Photoshop Express (auch im Appstore), Aviary (iPhone-Version) und Snapseed (auch für iOS). Für eine größere Auswahl an Filtern, Effekten und Rahmen greife ich gerne auf Pixlr Express (ebenso für iOS) zurück. So sehen dann auch Bilder, die ich direkt auf Foursquare oder Facebook poste instamäßig gut aus.