see conference in Wiesbaden, #8 – Teil 1

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see#8

Am 20. April fand im Kulturzentrum Schlachthof in Wiesbaden die achte Ausgabe der See statt. Die Konferenz dreht sich jährlich um das Thema Visualisierung.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Michael Volkmer, Veranstalter und Inhaber der Agentur »Scholz & Volkmer«. Er wies in seiner kurzen Rede darauf hin, dass die Zeit des Eyecandy vorbei sei und Visualisierungen als Prozessbeginn gesehen werden sollten, um die Dinge »draußen« zu verändern. Volkmer: »Utopien rendern kann jeder. Wir müssen die Utopien auf die Straße bringen.«

Als Beispiel brachte Volkmer ein Projekt seiner Agentur, bei dem dank freiwilliger Teilnehmer und deren GPS-Bewegungsdaten mittels einer kostenlosen App ermittelt werden soll, wo sich in der Stadt Wiesbaden die meisten Radfahrer bewegen. Anhand dieser Daten soll der Stadt gezeigt werden, wo und wie dringend Radwege gebraucht werden.

Den Beitrag von Michael Volkmer gibt es hier:

Gesellschaft im Wandel – zusehen am Wasser

Produktdesign und Marketing wurde dann im ersten Vortrag von Wolfgang Ullrich aus philosophischer Sicht betrachtet. Er befasste sich speziell mit dem Bild als Spiegel der Gesellschaft. Damit waren sowohl private Schnappschüsse, online gestellt in sozialen Netzen, als auch Produktfotografie gemeint. Anhand zahlloser Beispiele, die er auf der Foto-Plattform flickr gesammelt hat, zeigte Ullrich auf, wie unterschiedlich und teils heldenhaft einfache Produkte wie Wasser dargestellt werden. Wolfgang Ullrich ging darauf ein, dass das Marketing immer wieder neue Attribute erfinden müsse, um einem simplen Produkt einen gewissen Mehrwert anzuheften, der es von vergleichbaren Produkten unterscheidet. Am Beispiel Wasser führte er auf, dass hier das Grundnahrungsmittel zum exklusiven Produkt erhoben wird, das sich in seinen Nuancen unterscheidet und bei dem sich »Kenner«, ähnlich wie bei Whisky, in gemütlicher Runde über die Qualität der Flüssigkeit sinnieren könnten.

So zeigt er, dass es mittlerweile zu einem »semantischen Upgrade« gekommen ist, da Wasser nicht mehr nur in einfachen Flaschen verkauft wird, sondern ähnlich wie Wein präsentiert wird. Dies spiegelt sich auch in der Bildsprache wieder, in der Wasser mit der gleichen Bildästhetik präsentiert wird wie alkoholische Getränke.

In anderen Fällen wird Wasser eine besondere energiegebende Eigenschaft zugeschrieben, weshalb bereits die Verpackung ähnlich einer Sportdrink-Flasche daherkommt und ein besonderer Verschluss benötigt wird, um die Kraft »im Zaum zu halten«.
Abschließend wies Ullrich darauf hin, dass Produkte für Jugendliche zur Identitätsfindung dienen und die Produktgestaltung somit zur Gesellschaftsinterpretation wird. Es gilt also, nicht weniger als die Zukunft zu gestalten.

Den Beitrag von Wolfgang Ullrich gibt es hier:

Step out of Photoshop – visualize data with code

Pablo Vio von der kanadischen Agentur Jam3 hat erst seine Firma und anschließend eines der erfolgreichsten Projekte vorgestellt. Bear71 war ein Bär, dessen Lebensraum ein kanadischer Nationalpark war. Versehen mit einem GPS-Sensor und unzähligen Kameras wurde getrackt, abgelichtet und dokumentiert wie sich der Bär in seinem Habitat bewegt und verhalten hat. (Beinah-) Aufeinandertreffen mit anderen Tieren, Radfahrern, Wanderern oder Fahrzeugen wurden genauso nachvollzogen, wie Fress- und Schlafverhalten oder der Umgang mit Artgenossen.

Visualisiert wurden all die Daten dann im Netz. Sowohl anhand vom Zeitraum als auch vom Ort kann der Nutzer die Bewegungen des Bären nachvollziehen und eigene GPS-Daten hochladen, um eventuelle »Begegnungen« mit dem Bären nachvollziehen zu können.
Ein Ende fand das Datensammeln mit dem Tod des Bären – er wurde von einem Zug überfahren.

Den Beitrag von Pablo Vio gibt es hier:

Mehr Ordnung: Separatoren für das Dock von Mac OS X

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Mac OS X: Dock aufräumen

Diverse Einstellungen geben einem die Möglichkeit, das Mac OS X Dock so anzupassen, wie man das möchte. Größe, Vergrößerung, Aktivitätsanzeige. Doch wenn es zu voll wird, verliert man leicht die Übersicht.

Wer sich jedoch an das Terminal von OS X heran traut, der kann nicht nur versteckte Dateien sichtbar machen, sondern mit einer einfachen Zeile Seperatoren bzw. Teiler in sein Dock einfügen. Diese Teiler lassen sich dann, wie alle anderen Programmsymbole auch, an eine beliebige Stelle innerhalb des Docks verschieben.

Das Terminal bleibt Universalwaffe

Hierzu ruft man das Terminal (Programme -> Dienstprogramme -> Terminal oder alternativ dazu »Terminal« im Spotlight rechts oben eingeben) auf und gibt eine der beiden folgenden Zeilen ein:

defaults write com.apple.dock persistent-apps -array-add ‚{tile-data={}; tile-type=“spacer-tile“;}‘

defaults write com.apple.dock persistent-others -array-add ‚{tile-data={}; tile-type=“spacer-tile“;}‘

Die obere Zeile (»persistent-apps«) fügt dem linken Teil des Docks, der App-Reihe, einen Teiler hinzu, die untere (»persistent-others«) dem rechten Teil, der auch den Papierkorb enthält. Mit jedem Mal, mit dem eine der Zeilen eingegeben wird, wird dem Dock ein neuer Seperator hinzugefügt. Um diese Trenner nun auch für das Dock zu übernehmen und einzufügen, muss dieses neu gestartet werden. Eine weitere Zeile im Terminal führt diesen Schritt aus:

killall Dock

Wird ein Trenner nicht länger benötigt, kann er – wie jedes normale Programm – bei gedrückter Maustaste aus dem Dock heraus gezogen werden. Sobald neben dem Mauszeiger ein kleines Wölkchen angezeigt wird, kann die Maustaste losgelassen werden und der Seperator ist verschwunden.

Stuttgart illustriert

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Stuttgart illustriert

In der Galerie Gedock stellen zur Zeit 14 Illustratorinnen und Illustratoren aus Stuttgart ihre Arbeiten aus. Stuttgart illustriert heißt die Ausstellung, organisiert von der Illustratoren Organisation e.V.

Was macht ein Illustrator denn eigentlich?

Arbeiten von Johanna Fritz und Inga Knopp-Kilbert

Arbeiten von Johanna Fritz und Inga Knopp-Kilbert

Wie vielfältig die Arbeiten von Illustratoren sind – ob auftragsbezogen oder frei – kann man in der Ausstellung sehen. Von Kinderbüchern und Produktverpackungen über Grußkarten und Werbeanzeigen bis hin zur Bebilderung von Magazin-Artikeln und Wandbemalung in Nachtclubs – Illustrationen finden in vielen Bereichen ihren Einsatz und sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken.

Die ausgestellten Werke der zwölf Illustratorinnen und zwei Illustratoren sind alle so gehängt, dass im oberen Bereich der Wandflächen die Auftragsarbeiten gezeigt werden; im unteren Bereich werden freie Arbeiten präsentiert – einige gekennzeichnete sind auch käuflich zu erwerben. Weiter sind in einer Gegenüberstellung Produktverpackungen und Werbeanzeigen mit und ohne Illustration zu sehen – hier zeigt sich, wie sehr manche Produkte von Illustrationen leben.

Arbeiten von "die kreatur" Greta Brumme

Arbeiten von „die kreatur“ Greta Brumme

Das gezeigte Spektrum ist enorm vielseitig und sehr beeindruckend. Einige bekannte Arbeiten, die dem ein oder anderen im Alltag schon einmal begegnet sein dürften, sind auch zu entdecken.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 20. April, Öffnungszeiten sind Di-Fr 16-19 Uhr und Sa-So 11-18 Uhr.

Am 20. April findet um 11 Uhr die Finissage statt – Gelegenheit nochmal mit den Illustratoren persönlich in Kontakt zu kommen!

»Durch Ausprobieren, Beobachten, Herumkritzeln, Üben und Verwerfen entstehen im Idealfall neue Ideen«

Davor Bakara

Davor Bakara

Der Illustrator Davor Bakara über den Beruf des Illustrators und seine Arbeit.

Wie bist du Illustrator geworden?
Ich bin Illustrator geworden, weil ich mit Zeichnungen bzw. visueller Gestaltung Konzepte und  Ideen realisieren und angewandt künstlerisch arbeiten wollte. Ich habe Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert.

Der Einstieg beginnt mit dem selbstständig Denken, Machen, Zeichnen, Üben, Konzepte entwickeln, sich selbst mit Projekten beauftragen, um eine aussagekräftige Mappe mit den eigenen Arbeiten zu erstellen und zu pflegen. Das ist die Basis für alles Weitere – nicht irgendwelche Noten. Und indem man z.B. genau das Genannte studiert. Dabei ist es sehr hilfreich, sich auch mit Grafikdesign, Typografie, Fotografie, Art Direction etc. zu beschäftigen.

Sehr hilfreich ist es, herauszufinden, was einem am Meisten liegt, was einen begeistert, wofür man brennt. Ebenso sinnvoll ist es, herauszufinden, womit man auf gar keinen Fall jeden Tag viele Stunden verbringen möchte. Dann ist man schon mal auf dem richtigen Weg.

In welchem Bereich bist du tätig?
Ich mache Zeichnungen, Visualisierungen, Portraits, Comics, Cartoons, Icons, Logos u. a. in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen sowie mit Magazinen, Zeitungen, Verlagen, Werbeagenturen etc.

Meine Philosophie: Kreation und Kooperation.

Woher nimmst du Anregungen?
Anregungen findet man mehr als genug, wenn man mit offenen Augen durch die (reale) Welt spaziert, aufmerksam und offen für Neues bleibt.

Ein Skizzenbuch ist Pflicht für jeden, der einen Stift richtig herum halten und damit arbeiten kann. Dabei geht es darum, die Seiten zu füllen, wie auch immer, mit was auch immer, OHNE es zu beurteilen. So definiere ich „Skizzenbuch“.

Und genau so, durch Ausprobieren, Beobachten, Herumkritzeln, Üben, Verwerfen,  usw. entstehen neue Zeichnungen, Visualisierungen und im Idealfall vor allem neue Ideen. Gerne auch draußen, wenn es das Wetter hierzulande zulässt, also an ca. 65 von 365 Tagen.

Arbeiten von Davor Bakara

Arbeiten von Davor Bakara

Mit welchen Werkzeugen arbeitest du am liebsten?
Druckbleistift, Bleistift, ArtPen, Pentel Tuschpinsel, Grafiktablett und Adobe Illustrator.

Wie sieht dein Arbeitsprozess aus, wenn du digitale Daten liefern musst?
Im Arbeitsalltag stehen bei jedem Auftrag ganz am Anfang Briefing, Ideenfindung, Brainstorming, Konzept, Entwürfe und Skizzen, immer analog mit Bleistift, Papier und Kopf.

Mit der Recherche zu einem Thema beginnt parallel dazu der digitale Teil der Arbeit, der sich bis zum Realisieren und Liefern der finalen Illustrationen mit den softwareüblichen Verdächtigen fortsetzt.

Wenn ich mit dem Skizzenbuch unterwegs bin, benutze ich ganz klassisch Bleistift und Tuschpinsel, weil es praktisch ist und schnell geht. Dieses Spontane, diesen Strich bekomme ich mit anderen – digitalen – Mitteln wahrscheinlich nicht so hin. Man schätzt Handgemachtes wieder, vor allem wenn man neben der Arbeit auch noch mit Musik, Fotos, Lesen etc. sehr viel Zeit damit verbringt, auf ein großes oder kleines Display zu schauen.

Welche Themen behandeln deine freie Arbeiten?
Eindrücke, Stimmungen, Reisen, Meer, Musik, Portraits und sinnfreies Gekritzel.

Titelillustration DIE ZEIT

Titelillustration DIE ZEIT

Was wäre dein Traumauftrag?
Noch zu realisieren: Titelillustrationen für New Yorker, Rolling Stone (US), Der Spiegel. Bereits realisiert: Titelillustration für „Die Zeit“. Definitiv ein Highlight.

Wieviel Prozent nehmen analog und digital in deinem Arbeitsalltag ein?
Schwierig, hier Prozentsätze zu nennen, mal erfodert ein Job sehr viele grobe Skizzen und Besprechungen bis zum Basisentwurf, mal ist der digitale Teil sehr aufwändig.

Nutzt du Social Media zur Verbreitung deiner Arbeit und welche Erfolge hast du damit schon erzielen können?
Ich nutze Twitter, Facebook für kurze Kommentare und Empfehlungen, zusätzlich LinkedIn, XING, Zerply für News wie Websiteaktualisierung etc. Behance nutze ich als weltweites Netzwerk und als Webportfolio, zusätzlich bzw. synchron zur eigenen Website. Hier kann man großartige Arbeiten von Kollegen, auch aus verwandten Branchen wie Fotografie, Architektur usw. entdecken und ihnen diese Begeisterung auch durch Klicks („Appreciate This“-Button) und/oder Kommentare mitteilen. Ebenfalls als Webportfolio nutze ich noch The Creative Finder. LinkedIn ist praktisch für weltweites „Business-Netzwerken“. Da schreibt zum Glück auch niemand in seinem Status update, dass er gerade ein Sandwich gegessen hat. Zerply probiere ich noch aus.

Neue Kunden und Projekte kommen garantiert nicht, wenn man sie erstens verkrampft sucht und sich zweitens ausschließlich deshalb mit Social Media beschäftigt. Das merkt man sofort. Die Mischung aus Empfehlungen, Self-Promotion und einer Prise Privates (Letzteres nur bei Twitter und Facebook) muss stimmen. Interessierte Follower o. ä. möchten nicht nur durch die Gegend kontakten, sondern etwas über den Menschen bzw. dessen Arbeit erfahren, falls sie selbst reale Menschen und keine Kontaktsuchroboter sind. Ich werde z. B. gleich skeptisch, wenn ich einen neuen Follower auf Twitter habe und ich nach einem kurzen Blick auf das Profil sehe, dass ich einer von 30.000 bin, denen er/sie/es folgt …

Diese Plattformen sehe ich nicht als Erfolgsbeschleuniger, sondern als praktische und sinnvoll nutzbare Kommunikationsmittel unserer Zeit. Man verliert sich nicht aus den Augen, auch wenn jemand die Firma oder den Wohnort wechselt. Der gesunde Menschenverstand sollte auch hier nicht deaktiviert werden. An mir oder meiner Arbeit Interessierte und potentielle Auftraggeber, die gegebenenfalls mit mir zusammenarbeiten möchten, finden mich über einen dieser Kanäle oder auch um drei digitale Ecken davon.

Mehr über Davor Bakara und seine Arbeiten im Web unter davorbakara.com, auf Behance, The Creative Finder, Twitter, LinkedIn, Zerply und Xing.

»Ideen treffen mich unvorbereitet überall.«

Julia Humpfer

Julia Humpfer

Acht Fragen an die Illustratorin Julia Humpfer

Wie bist du Illustratorin geworden?
Ich habe Kommunikationsdesign an der Merz Akademie studiert. Ich hatte einen super Dozenten, Thilo Rothacker, der mir auch heute immer noch hilfreich zur Seite steht. Und dann muss man halt raus gehen und sich Kunden suchen und los gehts.

Für wen arbeitest du und in welchen Bereichen bist du tätig?
Ich habe unterschiedlichste Kunden, von Editorial Geschichten für die Womens Health über Werbeclips für dm drogeriemarkt zu Gastro – Wandbemalung in der Damentoilette des Clubs Zollamt ist alles Mögliche dabei. Zum Glück – die Abwechslung ist mit das Beste an meinem Job. Ich finde es super mich in immer neue Bereiche rein zu denken.

Woher nimmst du deine Ideen nutzt du noch ein klassisches Skizzenbuch?
Klar hab ich ein Skizzenbuch, das schleppe ich auch immer mit mir rum. Und die Ideen treffen mich unvorbereitet überall. Lesen ist sehr hilfreich, gerne auch Prosa, Oscar Wilde ist zum Beispiel der Kracher; schöne ausgestattete Filme füttern meine Phantasie; Musik, Musik, Musik; Ausstellungen natürlich sowieso und Modefotografie wie zum Beispiel von Tim Walker.

Welches ist dein Lieblingstool?
Digitale Arbeiten entstehen zunächst auch erst einmal analog, mit Fineliner oder Bleistift und werden im Photoshop zusammengebastelt. Und sonst bin ich in die Acrylmarker von Molotow und Montana verliebt.

Wie sieht dein Arbeitsprozess aus, wenn du digitale Daten liefern musst?
Es sind immer Collagen, die wie gesagt analog beginnen. Ich arbeite auch viel mit eingescanntem alten papier und eingescannten Aquarellcolorierungen. Das wird dann im Photoshop zusammengesetzt, gegebenenfalls mit rein digitalen Zeichnungen ergänzt, eingefärbt und fertiggestellt.

Arbeiten von Julia Humpfer

Arbeiten von Julia Humpfer

Welche Themen behandeln deine freie Arbeiten?
Ich beschäftige mich gerne mit Mythologien, Mischwesen, Pflanzen und Tieren. Dabei bediene ich mich frei bei allen möglichen Kulturen, traditionellen Stoffmustern, Trachten etc. und baue das in meine Welt ein, die dem Betrachter möglichst viel Raum für seine eigenen Interpretationen lassen soll. Ich öffne nur das Fenster – was dadurch gesehen werden kann, bleibt jedem selbst überlassen.

Wieviel Prozent nehmen analog und digital in deinem Arbeitsalltag ein?
50%  / 50%

Nutzt du Webplattformen und Social Media zur Verbreitung deiner Arbeit und welche Erfolge hast du damit schon erzielen können?
Ich nutze das intensiv und es kommen die meisten Jobs darüber zu stande.

Julia Humpfer findet man im Web unter juliahumpfer.com, auf Facebook, Instagram und Flickr. Wer zudem aufmerksam durch Stuttgart geht, kann ihre wundervollen Arbeiten an vielen Stellen entdecken.

Google+, der »Social Network«-Imitator

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Google+, der »Social Network«-Imitator

Zwei Jahre sind seit dem Start von Google+ ins Land gegangen und so wirklich will das soziale Angebot der größten Suchmaschine der Welt bei uns nicht in Fahrt kommen.

Viel ist passiert in den zwei Jahren, seit es Google Plus gibt. Es begann mit einfachen Nutzerprofilen, die mittlerweile als Autoren-Profile nutzbar sind. Es kamen Seiten für Unternehmen dazu, welche sich mittlerweile ebenfalls als Absender einer Webseite in den Suchergebnissen zu erkennen geben können. Mit Places wurde ein hauseigenes Branchenbuch geschaffen, das dabei hilft auch den letzten Anbieter ähnlicher Online-Dienste auf die hinteren Suchergebnisseiten zu verbannen. Die Hangouts, stark vereinfacht gesagt eine Art Video-Chat, geben Nutzern die Möglichkeit mit ganzen Sendungen via Google+ on Air zu gehen und diese danach bei YouTube dauerhaft zur Verfügung zu stellen.

Angebote, die nur wenige wahrnehmen

Zweifelsohne bietet Google in seinem Dienst hervorragende Services. Doch bis heute hat Google es nicht verstanden die Vorteile seines »Social Layers«, wie sie es selbst bezeichnen, so an die Nutzer zu bringen, dass diese wirklich Teil des Ganzen sein wollen. Es gibt kein wirkliches Herausstellungsmerkmal für die Breite Masse. Kein Teil des Dienstes überzeugt die Mehrzahl der Nutzer derart, dass sie mitmachen wollen. Im Gegenteil. Der Großteil der Angebote innerhalb von Google+ ist auch woanders zu finden. Dann jedoch als eigenständiges Produkt und nicht vom Internetriesen Google.

Denn auch wenn Google in unseren Breiten quasi ein Monopol auf Suche hat, so wird es doch vermehrt in der hiesigen Presse kritisiert. Sei es die Einstellung des iGoogle-Angebots oder der plötzliche Tod des RSS-Tools Google-Reader. Ständig kommen Dienste hinzu, werden mit anderen verschmolzen und verschwinden wieder. Der größten Suchmaschine der Welt fehlt eine gewisse Beständigkeit wenn es um neue Angebote geht. Auch den Ruf der Datenkrake wird Google einfach nicht los. Warum also Google jetzt auch noch in die letzten Bereiche des Privaten einladen? Denn obwohl dies mit dem mobilen Smartphone-Betriebssystem Android praktisch geschieht, wird Google+ von den meisten hierzulande doch als Facebook-Konkurrent gesehen – und zwar als ein solcher, der sich viel zu wenig von Facebook unterscheidet.

Teilen als Facebook-Domäne

Was das Teilen von Inhalten angeht war Facebook lange vor Google+ da. Es gibt also für den Großteil der Nutzer keinen Grund Inhalte, die sie bereits bei Facebook geteilt haben, zusätzlich auch bei Google+ (oder Twitter) zu verbreiten. Dass das so ist, sehe ich auf meiner Seite an den Besucherzahlen des letzten Jahres (85% aller Besucher aus sozialen Netzen kamen von Facebook, 3,5% kamen von Google+ – das bedeutet in diesem Zeitraum nur Platz 4). Aber auch auf Aggregator-Seiten wie dem neu gestarteten Dienst 10000flies, der sich als Social-Media-News-Charts sieht, wird deutlich, dass Facebook die Oberhand im Bereich des Teilens hat. Genau jetzt, während ich diesen Artikel schreibe, wurde der Artikel »kurz und krass: Fünf Tonnen Nutella von Lastwagen geklaut« bereits 7.268 mal geteilt. 7.104 mal auf Facebook, 102 mal auf Twitter und 62 mal bei Google+. Die Idee des Teilens gehört also in Deutschland definitiv Facebook.

Social Network ≠ Social Network

Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, denn die Unternehmen empfinden das genauso. Also wird Google+ genauso behandelt wie Facebook. Viel zu selten erhalten die verschiedenen »sozialen Netze« eine auf sie optimierte Strategie. Stattdessen freuen sich Marketing-Chefs über Social-Media-Dashboards, in denen sie die Veröffentlichung in allen Netzen zeitlich planen können und diese von ihnen dadurch in erster Linie als Zeitspar-Tools gesehen werden. Dementsprechend über einen Kamm geschert werden die Inhalte: zum gleichen Zeitpunkt und überall. Als Ergebnis werden die Nutzer über alle Kanäle vom Absender beschossen. Sobald sie aber merken, dass sie ihre Inhalte überall bekommen, beschränken sie sich von allein auf das Netz, bei dem sie am meisten bekommen. Gemessen an den Nutzerzahlen ist das in unserem Fall ganz klar Facebook (nein, nur weil ein neuer Google-Mail-Nutzer automatisch einen Plus-Account erhält, ist er noch lange kein Nutzer des Netzwerks).

Also was nun?

Was aber fehlt, damit Google+ endlich eigenständig wird? Erstens müssen Unternehmen nach zwei Jahren nun langsam begreifen, dass Google+ ein anderer Stammtisch als Facebook ist und es keinen Sinn ergibt, einfach blindlings die Inhalte in alle erdenklichen Richtungen zu schleudern. Zweitens muss Google aufhören immer wieder zu betonen, dass man ja etwas ganz anderes sei als Facebook und stattdessen anfangen auch endlich etwas anderes zu sein. Kein gegenseitiges Kopieren von Erscheinung und Funktionen, sondern ein Herausarbeiten der eigenen Stärken bzw. der nötigen Eigenständigkeit. Denn nicht nur, dass Google in Facebooks Gefilden nicht Fuß fassen kann, nein: Facebook fängt mit »Home« an bei Google zu wildern.

Solange es aber nichts wird mit der »unique selling proposition«, kann ich das »Das und das von Google+ wird mal noch extrem wichtig« aus den Marketing-Kreisen nur noch mit Augenrollen kommentieren – zulange schon höre ich diesen Satz in der bzw. in ähnlicher Form. Hoffentlich wird er bald Wirklichkeit.

Facebook Home – Human after all (?)

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Facebook Home

Heute Abend hat Facebook eine neue App für Android vorgestellt: Home. Das Unternehmen wird immer mobiler – und will immer mehr von uns wissen.

Menschen sollen im Mittelpunkt stehen, nicht Apps. Das ist das Credo nach dem Facebook Home entwickelt wurde. Nach den Vorstellungen der Mannschaft um Mark Zuckerberg nimmt Facebook die zentrale Rolle des Geräts ein, das uns die meiste Zeit des Tages begleitet. Wann immer wir es wollen, sollen unsere Freunde für uns greifbar sein. Der Messenger wird, nach Apples iMessage-Manier, mit der SMS-App Androids verschmolzen, der Homescreen besteht aus einer Slideshow aktueller Fotos und Kommentare der jeweiligen Facebook-Freunde. Facebook ist immer und überall zur Hand – egal in welcher App man sich befindet.

Eine App nach Vorbild des Like-Buttons

Facebook strebt nun etwas an, das ihm schon mit dem Like-Button glückte: nahezu überall dabei zu sein. Der Like-Button hat es auf eine unglaubliche Zahl von Webseiten geschafft. Lediglich Google Analytics genießt eine höhere Verbreitung als der Daumen aus Kalifornien.
Durch den Like-Button kann Facebook nachvollziehen, welche Wege die Nutzer auch außerhalb von www.facebook.com gehen. Dabei muss nicht einmal der Button vom Nutzer gedrückt werden – seine reine Anwesenheit liefert ein detailliertes Bewegungsprofil der Nutzer.

Genau das schafft Facebook nun mit Home. Eine eigene Ebene wird über alles gelegt, was der Nutzer tut. Egal welche App, egal was, wie oder wo: Facebook ist dabei. GPS-Daten aus Maps bzw. einer Foto-App, Nachrichten, Kontakte … all das wird man sich sehr gut merken. Man weiß bereits, wie und wo wir uns im Netz bewegen. Jetzt will Facebook auch noch wissen, wie und wo wir uns mit dem Smartphone bewegen. Warum auch nicht? Google weiß es schließlich auch.

Über die Grenzen einer Domain hinaus

Was aber, wie schon bei der Vorstellung des neuen Newsfeeds, auffällt: man verlor kein einziges Wort über Facebook-Seiten und ihre Gehilfen, die Anzeigen. Denn auch wenn man keinesfalls so dreist sein wird, Anzeigen in Home zu integrieren, wird man sehr wohl die Anzeigenkunden mit den Daten aus Home füttern können. Und wer sagt eigentlich, dass Facebook einzig und allein bei Facebook Anzeigen verteilen wird? Das Gerücht des Anzeigen-Netzwerks steht schließlich nicht erst seit gestern im Raum.

Nun gilt es abzuwarten. Zumindest in meinem Bekanntenkreis spielt Facebook eine immer geringere Rolle. Neben der reinen Kontaktverwaltung bzw. -erhaltung verkommt es immer mehr vom Mitmach- zum Mitlese-Netzwerk. Wer also jetzt schon nicht aktiv an Facebook teilnimmt, der wird sicher auch wenig Interesse für Home aufbringen.

Sollte der Feldversuch auf Android tatsächlich gelingen bleibt dann allerdings noch abzuwarten, wie die Idee auf andere Plattformen übertragen werden soll. Warten wir’s ab.

Update

allfacebook.de widerspricht meiner Vermutung bereits. Man hat bei Facebook nachgefragt und folgende Antwort erhalten: »We will bring ads to Coverfeed«

Von Social Engaged Shopping, dem Klick-Hit Rollin‘ Safari und einem super-vernetzten Klassik-Festival

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SMCST 24

Warum Social Commerce heute eher Social Engaged Shopping ist, wie die Trailer des 20. Internationalen Trickfilm Festivals Stuttgart zum weltweiten Klick- und Share-Hit auf Youtube und Facebook wurden und wie ein kleines Team ein innovatives Klassik-Festival online plant und bewirbt. Die 24. Social Media Night Stuttgart im Rückblick.

Gib deinen Kunden einen Share-Button und sie werden zu glaubwürdigen Verkäufern deiner Produkte

Stephan Sigloch von Netformic nimmt uns zu Beginn mit in die spannende Welt des Social Commerce – thematisch anknüpfend an die Themen Social Media Monitoring und Analytics der letzten beiden Veranstaltungen und daher die passende Vervollständigung zum Thema »Wie verkaufe ich durch Social Media?«

»Wer hat schon einmal direkt auf Facebook etwas gekauft?«, »Wer hat schon einmal in einem in Facebook integrierten Shop etwas gekauft?« – bei diesen Fragen von Sigloch heben nur vereinzelte Zuhörer ihre Hand. Vor ein paar Jahren dachte man, das wird ganz groß kommen – Social Commerce – direkt auf Facebook einkaufen. Mittlerweile spricht Sigloch lieber von einem Social Engaged Shopping Process. Die Käufer lesen und verfassen Produktbewertungen, sie suchen im Internet nach Produkttests, sie fragen ihre Bekannten und Freunde auf Facebook und lassen sich auch dort gerne von deren Empfehlungen bei der Kaufentscheidung beeinflussen. Stichwort ist auch hier wieder der Zero Moment of Truth – übrigens unübersehbar eine Google-Seite.

Social Media ist so auch eher der Traffic-Lieferant für den Online-Shop. Der After-Sale findet nicht mehr nur durch Newsletter statt, Bestandskunden werden über Social Media auf neue Produkte und Angebote aufmerksam gemacht. Auf Facebook bewirbt man nicht direkt spezielle Produkte, man bietet den (potentiellen) Kunden einen Mehrwert. Links zum eigenen Blog zum Beispiel oder Customer Posts mit Erfahrungsberichten. Gleichzeitig bietet man im Online-Shop die Möglichkeit der sozialen Interaktion mittels Buttons zum Liken, Sharen, Twittern und Pinnen. Übrigens eine tolle Idee von Sigloch: man sollte den Besuchern der Webseite nur die Buttons von Netzwerken anzeigen, die sie nutzen und in denen sie aktuell auch eingeloggt sind – so wird leichter und öfter geteilt.

Ein paar Fakten für SEO folgen natürlich auch: Man sollte wie eben erwähnt eine erhöhte Aktivität mittels Social Navigation im Shop erlauben, denn die von Google gemessene Absprungrate wird durch Social Engagement beeinflusst. Bei Produktrezensionen ist das neue Zauberwort Keyword-Diversity – nicht mehr Density (Hint: hier mal WDF*IDF googlen). Microformate bei Social Signals (übrigens auch eine Google-Suche wert) gilt es für die Anzeige in Google-Suchergebnissen zu bedenken.

Social Engaged Shopping mit Facebook funktioniert, wenn Paid Social Media wie Facebook Offers, Action Widgets, Apps (Gewinnspiele, Couponing), Ads und Sponsored Stories mit Social Interaction wie geteilten Bilder und Videos, Sharing-Buttons, Service- und Feedback-Postings und (incentivierten) Customer Reviews kombiniert werden. Wenn Kundenmeinungen und -feedback das durch die Seite transportierte Image und die Werbung bestätigen, ergibt das ein stimmiges Gesamtbild für potentielle neue Kunden.

What if Wild Animals ate Fast Food?

2013 findet das 20. Internationale Trickfilm Festival Stuttgart statt. Die verschiedenen Online-Kanäle werden hier auf die unterschiedlichste Art genutzt. Schon im Jahr 2000 gab es den ersten Wettbewerb, für den man nur online einreichen und abstimmen konnte. 2012 gab es einen Trailer mit animierten Tattoos. Die Motive aus diesem Film wurden in Zusammenarbeit mit Panini als Tattoos unters filmschauende Volk am Schloßplatz gebracht, das sich mit den Tattoos ablichtete und diese auf der Facebook-Fanpage des ITFS postete. Eine gelungene Aktion!

Und der Trailer vom diesjährigen Festival? Ist jedem sicher schon im Netz begegnet – mir auch – leider ohne dass ich wusste, wo die netten Animationsfilmchen mit den dicken Tieren herkamen oder was sie bezwecken sollen. Unter dem offiziellen Namen »Rollin‘ Safari« auf Youtube insgesamt mehr als 1.000.000 mal angeklickt – unter dem inoffiziellen Titel »What if Wild Animals ate Fast Food?« 4 Mio. mal geteilt.

Die Pressestelle hat Anfragen vom japanischen Fernsehen und das US-Gesundheits-TV möchte die Filme zu Aufklärungszwecken nutzen – ein grandioser Erfolg. Mittlerweile sind die Filme, übrigens wieder einmal an der Filmakademie Baden-Württemberg entstanden, für mehrere bekannte Awards nominiert.

Ein Klassik-Festival ohne klassische Umsetzung

Das einzig klassische am Podium Festival in Esslingen ist wohl die Musik. Alles andere ist modern, experimentell und mutig. Weder Steven Walter (Cellist und Veranstalter) noch seine Mitstreiter leben in Esslingen. Sie planen das Festival mithilfe von Teamlab, Dropbox, Teamviewer und Skype. Werbung, Sponsoren- und Musikersuche laufen über Youtube, Twitter, Facebook und Blogs. Was aus einer finanziellen Not online entstanden ist, hat sich als der richtige Weg für die Vermarktung erwiesen. Auch sehr experimentell: die Konzerte. Mal wird im Dunkeln musiziert, mal sitzt das Publikum auf Sitzbällen. Aktuell versucht man mittels Crowdfunding auf Startnext die finanziellen Mittel für das Projekt Strawinsky:animated zu generieren. Die Unterstützung lohnt sich sicher!

Die nächste Social Media Night findet übrigens am 8. Mai statt. Tickets für Schnellbucher gibt es wie immer über die XING-Gruppe des Social Media Club Stuttgart.

AllFacebook Marketing Conference 2013 – Karten gewinnen!

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Gästebuch

Nachdem die AllFacebook Marketing Conference im Jahr 2012 in Berlin stattfand (und der Weg für manchen da noch zu weit war), findet sie dieses Jahr in München statt. Heute, und nur heute, verlost der Blogpartner der Konferenz AKOM360 drei Tickets. 

Das Programm der diesjährigen Konferenz setzt sich wie folgt zusammen:

09:00 Uhr
Eröffnung der Allfacebook Marketing Conference
Philipp Roth & Jens Wiese (allfacebook.de)

09:15 Uhr
Keynote

10:00 Uhr
Anleitung zum Unglücklichsein
Gerald Hensel (Scholz & Friends Digital)

Katzenvideos oder Produktinfos, das ist hier die Frage.
Warum wir eine neue Bewertung von Fanseiten, Unternehmensinhalten und Erfolg brauchen
Marko Petersohn

11:10 Uhr
Kaffeepause

11:45 Uhr
Abschied vom Gewinnspiel-Tab
Michael Kamleitner (Socialisten)

Involving Content & Involving Apps: Die unterschätzten Tabs
Thorsten Habermann (Telefonica – O2) & Christian Clawien (Interone)

Panel: Facebook Apps in 2013
Thomas Hutter, Michael Kamleitner, Thorsten Habermann und Christian Slawin

13:00 Uhr
Mittagessen

14:00 Uhr
Facebook Ads – Faktoren für das erfolgreiche Buchen von Werbekampagnen auf Facebook
Martin Assmann (iCrossing)

Ecommerce und Social, wie passt das wirklich zusammen?
Clelia Morales (eBay) & Felix von Kunhardt (Sellaround)

Vom Social CRM über die Business Intelligence zum RoI
Martin Szugat (SnipClip)

Facebook B2B: Begeistern oder Belächeln?
Lufthansa Cargo über vermeintliches Kistenschieben und Faszination Luftfracht
Matthias Eberle (Lufthansa Cargo) & Carolin Biebrach (Lufthansa Cargo)

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:30 Uhr
Facebook ist mobil – und ihr?
Jasper Krog & Christian Lee Rottmann (Edelman Digital)

Facebook Graph Search
Wird Facebook die größte Suchmaschine und was müssen Unternehmen beachten?
Curt Simon Harlinghausen (AKom360)

18:00 Uhr
Abschlußpanel: Facebook 2013

18:20 Uhr
Networking & Ausklang
Mit dem ein oder anderen Bierchen…

Und jetzt alle, deren Konferenz-Gelder im Jahr 2013 schon verteilt sind, aufgepasst: AKOM360 verlost im hauseigenen Blog drei Tickets. Einfach auf den Blog gehen, mitmachen und vielleicht gewinnen.

Viel Glück!

Facebook und die große Erleuchtung: alles eben nicht meins

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Der Planet »Silit-036-FP«

Am Montagabend ging es ganz spät noch über der Twitter-Ticker: Ein angeblich Papst-kritischer Kommentar von Radio- und Fernsehtalkmaster Jürgen Domian wurde gelöscht. Scheinbar war das nicht der erste Kommentar, der von den Hütern des sozialen Netzwerks entschärft bzw. ganz gelöscht wurde.

Völlig entrüstet äußerte Domian sich in einem weiteren Kommentar über das Gebaren Facebooks und rief seine Fan-Gemeinde auf, diese Geschichte um den gelöschten Post in die Welt hinaus zu tragen. Genau das ist dann auch tatsächlich passiert. Alle, wirklich alle haben darüber berichtet. Die kleinen Blogs (so wie ich jetzt) genauso wie die großen Nachrichtenhäuser.

Gemischtes Echo

Die Reaktionen fielen indes ziemlich gemischt aus. Facebook selbst hat sich bei Domian entschuldigt, was durchaus bemerkenswert ist. Immerhin hat man hier genau das gemacht, was allen Ortens permanent gepredigt wird – man hat zugehört und reagiert.
Andere wiederum hacken auf der ganzen Sache rum. Recht schön auf den Punkt gebracht hat es aber Nico Lumma mit einem Tweet:

Schöner kann man es nicht sagen und die Retweet-Zahlen beweisen es. Die Profis warnen schon immer davor, dass Facebook nicht uns gehört. Wir spielen hier nur ein bisschen in Nachbars Garten. Aber wenn er – der Nachbar – da irgendwann keine Lust mehr drauf hat, weil es ihm zu laut wird, dann haben wir einfach Pech gehabt.

Eigentlich ist es doch egal – oder?

Aber genauso ist es den Nutzern unterm Strich auch schlicht egal. Sogar Domian kommt damit zurecht und hat bereits angekündigt, dass er das Netzwerk auch weiterhin nutzen wird. Es geht also weiter wie gehabt.

Was aber ist denn dann der Witz der ganzen Geschichte? Kann man irgend etwas Vernünftiges daraus lernen? Ja! Nämlich, dass Johannes Lenz recht hat, wenn er davon spricht Blogs seien die Erde und Facebook (bzw. alle sozialen Netzwerke) nur die Satelliten. Sie umkreisen den Planeten und verteilen dessen Information im Universum. Das schöne daran: die Blogs gehören uns! Niemand, der uns das Design von heute auf morgen umschmeisst. Niemand, der irgendwann eine Meinung löscht, nur weil sie ihm nicht passt. Nur wir. Mit aller Freiheit. Mit aller Verantwortung.

Macht euer eigenes Ding!

Also an alle Kreativen (und Unternehmen!) dieser Welt: So schön die Möglichkeit der sozialen Netze auch sind, gebt nie die Kontrolle über eure Inhalte aus der Hand! Nutzt die Vorteile aus allen Welten. Verlasst euch nicht auf einen Dienst. Vor allem nicht, wenn diese Dienste nicht euch gehören.

Und noch etwas: macht Backups!

Bild: Michael Hieke – Der Planet »Silit-036-FP«

Twitter: von Brötchen, Semmeln und Schrippen

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Twittern vs. tweeten

Eine neue Diskussion wird gerade im Netz geführt: heißt es nun »twittern« oder »tweeten«? Mike Schnoor stellt bei Twitter die grundsätzliche Frage und geht in seinem Blog etwas ausführlicher darauf ein.

Ich denke mal die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist ganz leicht. Die lieben Eltern, also Twitter, haben ihr Kind »Tweet« getauft. Deshalb steht auf den Originalbuttons auch »Tweet« und die Wiederholung eines »Tweets« heißt schlicht »Retweet«. Es heißt so, weil die, die es erfunden haben, es so genannt haben und nicht weil dem lokalen Marketing vor Kurzem aufgefallen ist, dass in Deutschland ein ganz eigenes Wort dafür festgelegt wurde.

Mike Schnoor schreibt, dass wir auch »skypen«, »facebooken«, »chatten« und »dropboxen«. Man kann aber nicht nur »facebooken«, sondern auch »liken«. Nicht jeder »teilt«, mancher »shared«. Und während wieder andere »etwas in die Dropbox packen« wird es von den nächsten schon nur noch »gedroppt«. Manche bestellen »Schrippen«, andere »Semmeln« – solange am Ende alle ihre »Brötchen« bekommen ist doch alles gut, oder?

Vom Namen zum Verb

Denn grundsätzlich stellt sich doch die Frage, wozu diese Diskussion überhaupt gut sein soll. Im Englischen, speziell in den USA, wird jeder Firmenname durch ein einfaches »to« zum Verb: »to facebook«, »to skype«, »to instagram«. Da man bei uns aber weder »boscht«, »siemenst«, »bahnt« oder »telekomt« ist diese Diskussion völlig unnütz.

Also bitte: wenn ihr es schon so nennt wie die Amerikaner, dann nennt es bitte auch wie die Amerikaner und schreibt Anderen nicht vor, was richtig oder falsch sein soll.

Übrigens: witzigerweise steht unter diesem Artikel im Twitter-Button »Twittern« während bei Mike Schnoor »Tweet« steht. Die deutschen Stiefeltern scheinen also bei der Übersetzung selbst verunsichert gewesen zu sein.

Alles wie immer, nur anders: Facebook räumt den Newsfeed auf

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Der neue Facebook Newsstream

Erst im Januar hat Facebook mit der Graph Search eine völlig neu überarbeitete Suche vor gestellt. Noch bevor diese überhaupt bei den Nutzern freigeschalten wurde folgte nun die nächste Neuerung: der Newsfeed wird entrümpelt.

Dass Facebook die Einstiegsseite für angemeldete Nutzer überarbeiten musste war klar. Immer mehr Dienste, die den Newsfeed füllen (Frictionless Sharing), ständig steigendes Datenaufkommen, verändertes Nutzerverhalten, Endgeräte, an die vor nur sechs Jahren noch nicht zu denken war – diverse Einflüsse, die den mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Service Facebooks immer mehr an seine Grenzen treiben.

Vom Desktop zum Smartphone und zurück

Nun hat Facebook also reagiert. Ähnlich wie bereits andere Anbieter davor hat Facebook sein Angebot neu konzipiert und die neuen Möglichkeiten, Dienste und Erscheinung seiner eigenen Mobil-App als Vorbild herangezogen.Einer der offensichtlichsten Punkte ist die Entwicklung rund um das Thema Responsive Design. Viele Angebote im Internet bieten ihren Nutzern den Inhalt für das jeweilige Endgerät, das die Besucher im Einsatz haben. Ausgehend von der Bildschirm-/Fenstergröße und der Ausrichtung des Geräts (Portrait- oder Landscape-Modus) werden Inhalte in einer einheitlichen Erscheinung präsentiert aber für die Eckdaten von Handy, Tablet oder Computer optimiert.

Ausgehend von diesem Ansatz stellt Facebook die wichtigste Information in den Mittelpunkt: die Postings. Je mehr Platz auf dem verwendeten Bildschirm zur Verfügung steht, desto mehr Zusatzinformationen erhält der Nutzer. Verbesserte Sortierungsmöglichkeiten sind hier nur ein Beispiel.

Von der Taskleiste über das Dock zur Feature-Bar

Eine weitere »mobile« Idee, die Facebook aus der App auf den Desktop holt, ist die Feature-Leiste am linken Bildrand. Wie schon in der mobilen Version lässt sich diese auf Wunsch ausfahren und bietet dem Nutzer die eigentliche Navigation innerhalb des Facebook-Universums an: eigenes Profil, Nachrichten, Fotoalben, Facebook-Apps, Karten, Kalender und die Kontakte, mit denen man die meiste Interaktion betreibt.

Dies gibt dem Nutzer nicht nur ein einheitliches Bedienkonzept über alle Plattformen, sondern löst gleichzeitig ein ganz entscheidendes Navigationsproblem: Wann immer man im (noch) aktuellen Design den Newsstream verlässt, verliert man sämtliche Navigationspunkte. Stattdessen erstrecken sich die nachfolgenden Inhalte stets über die gesamte Breite und der Nutzer ist gezwungen jedes Mal zur »Startseite« zurück zu kehren, um von dort aus mit der Navigation neu zu beginnen. Ein Umstand, der auf jeder Standard-Website penibel vermieden wird – bald auch bei Facebook.

Fotos im Fokus

Stärker im Vordergrund steht fortan ein Medium: das Foto. Diesem wird nun bald mehr Platz eingeräumt. Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Sämtliche Statistiken weisen sämtliche Social Media Berater immer wieder auf folgenden Fakt hin: Fotos schaffen die besten Interaktionsraten. Natürlich haben die Berater reagiert und ihren Kunden geraten fleißig Fotos in ihre Kommunikation einfließen zu lassen. Dieses Medium braucht in letzter Zeit also nicht nur mehr (Speicher-)Platz, es bekommt ihn sogar.

Weiter nach der Werbung

Einen Punkt hat Facebook bei der öffentlichen Präsentation der neuen Timeline aber ausgelassen. Über das Thema Werbung verlor man bei der Vorstellung der schönen neuen Welt keinen Ton.

Wovon man aber ausgehen kann ist, dass die Werbung zukünftig immer weniger über die Anzeigen-Felder am Rand des Streams auftauchen wird. Stattdessen werden die sogenannten »Sponsored Stories« stärker in den Stream integriert werden. Beobachten kann man dies bereits in den Apps bzw. der mobilen Website. Für Facebook bringt das entscheidende Vorteile, denn es wird nicht nur das Format der Anzeigefläche größer (die Sponsored Stories sehen auf den Blick aus wie ein ganz normaler Eintrag im Stream) sondern Browser-Plugins wie Werbeblockern wird ihre Arbeit – nämlich Werbung auszublenden – deutlich erschwert. Ob das wiederum bei den Nutzern so gut ankommen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Fazit

Das neue Design steht dem Netzwerk jedenfalls rein optisch gut zu Gesicht und zeigt, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Denn so ganz werde zumindest ich das Gefühl nicht los, dass man bei Google+ und Facebook jeweils akribisch nach den Rosinen im Studentenfutter des Mitbewerbers sucht.

Was Facebook angetrieben hat kann man übrigens im nachfolgenden Video sehen:

Und wer sich für die Testphase des neuen Newsstreams anmelden möchte, der bekommt hier die Möglichkeit dazu: http://www.facebook.com/about/newsfeed